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Montag, 27. November 2017

Steht es erst einmal im Regal, gibt man es nicht mehr her

von Helga


❣️Oh, mein Gott, nicht "Die" schon wieder mit einer Buchvorstellung. Nein, es gibt keine andere Möglichkeit, ich muß leider ganz dringend, denn ich faße es noch immer nicht, mein absolutes, absolutes, absolutes Lieblingsbuch wurde neu aufgelegt. Ich hätte es Euch doch niemals vorenthalten, aber nachdem es doch nicht zu kaufen war, konnte ich Euch doch auch nicht animieren. Ich selbst habe es nach langem Suchen endlich über das Antiquariat in einem passablen Zustand gefunden und war total hingerissen❣️


Bevor ich aber hier nun weiter vor Begeisterung ausflippe erst wieder meine Mahnung an die Kriminalisten der Lesergemeinde, die Augenstecher, Leichenzerteiler und Kommissare o.ä. bevorzugen, bitte hier nicht mehr weiterschauen.

❣️Hier geht es nämlich um Francie Nolan und um ihre Familie❣️


❣️Eine unbedingt empfehlenswerte Lektüre und besser als jedes Geschichtsbuch.
Es besticht durch die kleinen Dinge des Lebens, die ganz plötzlich große Bedeutung bekommen. Ein Buch mit viel Wärme. Man möchte immerzu weiterlesen, niemehr auftauchen, weil man ein Teil davon sein möchte. Francie wächst in Brooklyn  auf zu einer Zeit, in der es schwer ist, mehr aus seinem Leben zu machen. Die Armut und der Hunger sind schier unerträglich, doch Francies Mutter versteht es, ein Abenteuer daraus zu machen, damit ihre Kinder diesen täglichen Verzicht leichter hinnehmen können. Der Vater ist zu schwach für diese Welt und verfällt dem Alkohol. Ein durchaus guter und liebevoller Vater, aber schließlich kann er diesem Leben nichts mehr abgewinnen❣️


❣️Zu viel Entbehrung und tiefe Sinnfragen, zermürben das Leben der Familie, aber sie halten zusammen und kämpfen für ihre Hoffnung auf eine bessere Welt. Francie ist erst 11Jahre alt, sehr talentiert und schreibt schon früh fantasievolle Geschichten die ihr helfen, das Leben in anderen Farben zu sehen. Ihre Mutter will, daß ihre Kinder durch Bildung später mehr Chancen haben, was diese auch nutzen. Francies Großmutter die aus Österreich in die USA einwanderte, konnte weder lesen noch schreiben. Sie war es, die ihren Töchtern das Bewußtsein einpflanzte, daß Bildung der Schlüssel zum besseren Leben ist. Ich war in Brooklyn 1912, 621 Seiten und 6 Jahre lang und auch wenn nichts wirklich großes passiert ist, war ich doch da und habe gespannt verfolgt wie Francie Nolan sich durchs Leben schlägt. Bei guten Büchern dauert es ein bißchen, bis man sich von ihnen verabschieden kann. Bei richtig Guten ist man traurig daß es vorbei ist. Ich war traurig❣️



❣️Ein wunderbares, warmherziges, keinesfalls kitschiges Buch, das in den USA sofort nach seinem Erscheinen 1943 ein Bestseller war. Wichtige Themen wie Bildung und Armut, Toleranz und starke Frauen, sind nach wie vor aktuell. Bereits 1944 wurde es für den Pulitzer Preis nominiert.
Ein Erfolg der Autorin Betty Smith, denn sie hat ihre Seele in diese Geschichte gelegt und die ist auch auf jeder Seite zu finden. Seit über 70 Jahren findet und verzaubert  "Ein Baum wächst in Brooklyn" weltweit neue Leserinnen und Leser. Evtl. kann ich auch dazu beitragen, nun Jemanden zu verzaubern❣️


❣️Wer noch kein Weihnachtsgeschenk für Leseratten hat und die Lektüre dieser Art für das Herz lieben, ist hier goldrichtig. So gewinnen wir wieder einen Einblick in eine Welt, die weit entfernt von uns existierte. Es trennen uns nur etwa 100 Jahre, möglicherweise kommt es uns viel länger vor❣️

aus Persien
❣️Freu, freu schon auf unsere nächste Lesestunde und ganz dringend: Ich zähl wieder auf Euch, da ihr mir doch immer so schöne Kommentare hinterlaßt❣️
Danke Allen von Herzen ❣️sehr dafür.
❣️Herzlichst Helga❣️


Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Donnerstag, 9. November 2017

Helga hat für Euch gelesen....

von Helga


📚 ....und immer wieder Cornwall. Rosamunde und Jane Austen waren die Pionierinnen von romantischen Romanen dieser Landschaft. Ach was, wir lesens halt gerne und träumen auf unserem Sofa, dafür müßen wir uns jetzt nicht genieren, wir die Liebhaber von Rosamunde und Jane und lassen uns auf keinen Fall beirren. Wir rücken unseren Lesesessel zurecht und beamen uns ganz einfach weg, nach Cornwall zum träumen, unter dem Motto: Lieber Barfuß als ohne Buch". Hihihi
So, jetzt wird es aber ernst. Unser Titel heißt:

 📚 Die zwei Leben der Florence Grace📚

 
📚 Eine natürliche ausgeglichene Erzählung über eine besondere junge Dame. Florrie Buckley aus Braggenstones berichtet über ihren Weg zum Erwachsenwerden. Die sympathische Heldin ist so außergewöhnlich, daß man sie anfangs nicht so leicht einordnen kann. Das unschuldige, aufrechte Mädchen, landet plötzlich in einer völlig ihr neuen gekünstelten Umgebung. Nach dem Tod ihrer Angehörigen fällt ihr der Wechsel zwischen ihrer naturnahen, ländlichen Lebensweise in Cornwall und der prachtvollen Gesellschaft in London, schwer. Im Buch werden große Kontraste thematisiert: Landleben-Stadt-Armut-Reichtum, Anstand-Verlogenheit, Diener-Herr, Nebellandschaft-Sonnenschein. Außerdem werden die Umstände besonders betont, die Frauenschicksale bestimmen, darunter die erstarrten Konventionen des 19. Jahrhunderts, die einen Ausbruch nahezu unmöglich machen.Der Grundton ist etwas naiv und märchenhaft mit mystischem Element. Die Sprachqualität von der ersten bis zur letzten Seite konstant, auf hohem Niveau.Eine wunderschöne Wortwahl, detailgerechte Naturbeschreibung und die gefühlvolle Darstellung erschaffen eine besondere Atmosphäre. Ein Buch für feinfühlige Romantiker und Fans von charakterstarken Frauenfiguren.📚 Nun zum Inhalt:


📚 Daß mich ein historischer Roman derart fesseln könnte, hätte ich anfangs nicht gedacht.
Ich habe gleich zu Beginn gut in die Handlung hineingefunden und mich sofort mit den Charakteren angefreundet. Florrie ist ein kleiner Freigeist, dem aber die Familie sehr wichtig ist und die lieber persönlich zurücksteckt, als jemanden zu enttäuschen, der ihr wichtig ist. Die Graces jedoch sind ein geldfixierter Haufen, die so ziemlich alles tun würden um ihren Wohlstand beizubehalten-mit ein paar Ausnahmen natürlich. Sanderson und Turlington die zwei Brüder die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind mir sehr ans Herz gewachsen, wobei einem Turlington schon mal auf die Nerven gehen kann, mit seinen ewigen Stimmungschwankungen. Auf eine ganz verquerte Art und Weise hab ich auch den mürrischen Hawker lieb gewonnen. 


Was allerdings die anderen Graces angeht, waren sie sehr unsympatisch, was der Autorin hier gut gelungen ist. Der Rest der Geschichte ist nicht sonderlich spannend oder abenteuerlich, aber dennoch sehr fesselnd. Dies hängt mit der Zeit zusammen in der es spielt, die mich schon immer begeisterte und zum anderen an der Tatsache, daß ein Ereignis das nächste jagd und somit immer etwas los ist. Lediglich die Liebesgeschichte zwischen Florence und Turlington war ein wenig konstruiert und zog sich an manchen Stellen etwas in die Länge.📚


📚 Ich fand es jedenfalls toll beim Erwachsenwerden, beim immer stärker werden von Florrie dabei gewesen zu sein. Manchmal hab ich mitgelitten, z. B. In der dunklen Dachkammer, mitgeliebt und mitgelacht. Auch als gebildete junge Dame, Florence muß man einfach mögen, denn in ihrem Herzen ist sie immer Florence Buckley geblieben. Wem so ein starker Mädchencharakter im viktorianischen Zeitalter gefällt, ist hier richtig. Die Familiengeschichte mit den vielen Facetten, entführt den Leser in eine andere Zeit. Die ganze Geschichte klingt wie ein Märchen. Ein wunderschönes Buch voll Poesie, Melancholie und Lebensfreude. Heimat ist dort wo das Herz ist und Familie sind, die dieses Herz berühren. Nicht abhängig von Ansehen, Geld oder Geburt. Wer beides für sich noch nicht gefunden hat, sollte die Geschichte von Florence Grace lesen und aufmerksam in sich hineinhören, dann wird man Heimat und Familie finden.📚 



Ich hoffe, ich konnte Euch erreichen und bin bis bald 
Euere Helga
📗📘📙

Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Sonntag, 10. September 2017

Lesezeit

von Helga


Meine lieben Leseratten  🐀, 🐀, ich grüße Euch alle herzlich.
Lange habe ich nix vorstellen können, ich las zwar weltmeisterlich, aber leider war kein überwältigendes Lesevergnügen dabei.  📕 📗 📘 📚
Jetzt allerdings bei diesem Buch bin ich auch etwas gespalten,  🤷‍♀️ ob es das ist, was Euch ansprechen kann. Das Wörtchen "kann" muß mal wieder herhalten, dann "kann" schon mal nix schiefgehen.
                                
Also, meine persönliche Beschreibung sieht so aus:
Große Kritik gibt es bei mir sowieso nicht, wer diese Art von Büchern mag, bitte jetzt weiterlesen!
Dieses Buch ist eine Familiengeschichte mit Krimi-Charakter. Ich war schon etwas erstaunt, da ich ja keine Krimi Leserin bin, welche Spannung eine Familiengeschichte in diesem Ausmaß erzeugen kann.

Außer dem Klappentext
werde ich Euch nichts weiter verraten.
                              
Ich bin in Sachen Literatur kein Freund davon einen potentiellen Leser zu viele Eindrücke zu vermitteln um ihn dadurch versehentlich in bestimmte Bahnen zu lenken. Das Schöne am Lesen ist ja, es berührt uns alle auf die ein oder andere Weise.
Zu Beginn muß man sich in die Geschichte hineinfinden und sein Augenmerk auch auf vermeintlich unwichtige Belange lenken. Später wird einem dann klar, daß es plötzlich Sinn macht, was vorher geschrieben stand. Zu beachten wäre auch, daß es das Erstlingswerk von Anna  Romer ist, die sich sehr viel Mühe gab uns spannend zu unterhalten. Dabei dürfen wir nie vergessen, daß es ein Roman ist und bleibt. Reale Grausamkeiten erfahren wir täglich in unseren Nachrichten. Zurück zur Beschreibung.



Anna Romer versteht es die Landschaft Australiens so wunderschön zu beschreiben, daß man das Gefühl hat die Pflanzen selbst zu riechen und den Gesang der Glockenvögel zu hören. Man kann sich sofort in den Australischen Busch und nach Thornwood versetzen. Viel Mühe gab sich Anna Romer auch mit den Skizzen über die Umgebung und wie die Schauplätze um Thornwood House angesiedelt sind, allen voran die Hütte "The Hut" und die Schlucht
Die Schlucht
                                                                           
sie erzeugte bei mir Gänsehaut, wobei ich die Passagen aus der Schlucht und was da passierte, nicht immer ganz nachvollziehen
konnte. Der Titel "Das Rosenholzzimmer passte für mich sehr gut. Er bezieht sich auf das Schlafgemach von Tonys Großvater, dem Dreh- und Angelpunkt der Story. In verschiedenen Zeitepochen spielend und mit vielen Geheimnissen, spannend bis zum Schluß


Mein Fazit:
Ich sag einfach mal, traumhaft geschrieben, man ist gefangen in der Geschichte, erlebt jede Zeile mit. Die Liebe zum Detail und zur Sprache/ Ausdruck, macht es schon zu etwas besonderem.
Wenn sich nun Jemand ganz besonders angesprochen fühlt, der schreibt mir im Kommentar, daß er mit diesem Buch ins Bett steigen und nicht aufhören zu Lesen möchte, dann kann es sein, daß der Postmann klingelt und der Traum vom Rosenholzzimmer wahr werden könnte.
aus Deutschland
So verbleibe ich mal wieder bis demnächst, als Euere Helga, heute zu Gast gewesen bei den Bienenelfen 
🙋


Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Dienstag, 10. Januar 2017

Himmel über fremdem Land

Gelesen von Helga

 

 Ein neues Jahr, ein neues Leseglück und ein Hallo Ihr Lieben♥


Himmel über fremdem Land ist der Auftakt einer spannenden, historischen Familien-Saga von der Top-Autorin Elisabeth Büchle, die hauptsächlich in Berlin spielt. Nebenhandlungsorte sind Rußland und die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Wir schreiben das Jahr 1908. In den Niederlanden wächst die 13-jährige
Demy van Campen zusammen mit ihrem Vater und den Geschwistern behütet auf. Als die älteste Schwester Tilla den Industriellensohn Joseph Meindorff heiraten soll, muß Demy gegen ihren Willen als ihre Gesellschafterin mit nach Berlin. Da sie auf diese Rolle nicht vorbereitet wurde, tappt sie in so manches Fettnäpfchen. Im Hause Meindorff herrscht der Hausherr mit eiserner Hand, sowohl die Brüder Joseph, Hannes, Philippe und Albert, müßen sich unterordnen.
Demy fühlt sich unglücklich und alleine gelassen und beginnt heimlich durch Berlin zu streifen. (Demy wurde als 17-jährige eingeführt). Dabei lernt sie Lieselotte kennen und freundet sich mit ihr an. Als Tochter einer Arbeiterfamilie, wohnt sie im Scheunenviertel.
Doch auch in höheren Kreisen findet Demy Freunde.


 Die bunte Mischung gewährt dem Leser Einblick in die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und auch das politische Geschehen in Berlin wird einem auf diese Weise nahegebracht. Die Ignoranz des Adels und des Großbürgertums gegen die kleinen Leute, die Unterschiede in den Lebensweisen und der Beginn der Unruhen vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, laßen uns in die damalige Zeit eintauchen. Hannes findet in Edith seine große Liebe, jedoch versucht der Patriarch, durch Ediths niedrigen Stand, die Beziehung zu verhindern. Im weiteren Handlungsstrang begleiten wir Philippe den Frauenschwarm, nach Deutsch-Südwestafrika. Sein Herz hängt an der Einheimischen Udako, die er zum Trotz aller Widrigkeiten heiraten will. Auf einem weiteren Schauplatz lernen wir in Rußland/Petrograd noch Anki van Campen, die ältere Schwester von Demy kennen. Sie lebt als Kindermädchen in einem Fürstenpalast. Durch die Vielzahl der handelnden Personen haben mir die Personenregister ( eines vorne für die fiktiven und hinten eines für die realen Personen) einen großen Dienst erwiesen. Bei Elisabeth Büchle kommt nie Langeweile auf, denn sie beendet ihre Kapitel stets mit einem Spannungsmoment um an den nächsten Schauplatz zu übergeben. Meist sind es derer Drei.


Die Seiten fliegen allzu schnell dahin und "Himmel über fremdem Land" bietet Lesegenuss pur und da ja noch nicht alle Fragen beantwortet sind ist die Gefahr, auch Band 2 und 3 lesen zu wollen, enorm hoch. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz bei Elisabeth Büchle. Man empfindet dieses Buch nicht als einen Liebesroman, sondern als sehr spannende Beschreibung einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft. Das in zarten Farben gehaltene Cover mit dem Blick auf die Spree und die von oben herabhängenden Blumen als Farbtupfer, passen zur Geschichte. Mit Demy wird eine sehr sympathische Hauptfigur gezeichnet, die frei von jeglichem Standesdenken und berechnendem Vorgehen ist. Durch ihre Offenheit lernt Demy verschiedene Personen der unterschiedlichsten Kreise kennen. Dies nutzt die Autorin, um soziale und historische Themen aufzugreifen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist wie ein Gemälde nicht nur der Berlin Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ich erfreue mich zur Zeit am 3. Teil, den ich im Augenblick lese.


Kuschelige Lesegrüße von der Leseratte Helga
📚
Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Nun beginnt sie gaaanz langsam wieder die Lesezeit

von Helga


Frühe Dunkelheit, Wollsocken, Kuscheldecke, Tee und Leckereien, ein spannendes, oder ein Seelenbuch, egal, jeder lebt seine Stimmung aus, in der er sich gerade befindet.


 
Die kleine Lesende von Jean-Baptiste Camille Corot stachelt uns an.
Gelesen habe ich für Euch: 
Die Reise der Amy Snow von Tracy Ree



  So, was soll ich Euch sagen, was wollt ihr wissen? 
Gleich vorweg mal, es hat mir gefallen, sehr sogar. Eine eigenwillige Heldin, eine meisterhaft geschriebene Story und ein großes Rätsel, was kann sich ein Leser mehr wünschen. Leicht lesbar und flüssig geschrieben, eine Charakterzeichnung die sofort Sympathien  und Antisympathien weckt und eine Geschichte die einiges an Spannung erweckt. Sie entwickelt sich allerdings äußerst langsam, nimmt aber durch den Tod Aurelias schnell an Fahrt auf. Auch der Ort der Handlung, England und die Zeit 19. Jahrhundert, trägt zur Faszination des Buches bei.


Aurelia, eine kleine Rebellin, ist der größte Schatz von Lord und Lady Venneway. In den Zwängen Anfang des 19. Jahrhunderts schickte es sich nicht, ein allzu lebhaftes Kind zu sein.


 1831 ist ein bitter tiefer Winter und die 8-jährige Aurelia macht sich auf zu einem unerlaubten Ausflug, auf den elterlichen Herrschaftssitz und findet beim Herumtollen im Schnee, ein nacktes Baby, vor Kälte fast erfroren. Sie hüllt es in ihren Mantel und stürmt ins Haus. Nur unter Protest und der Wahrung des guten Rufes, darf das Findelkind bleiben. Aurelia kümmert sich liebevoll um ihren kleinen Schatz, den Sie Amy Snow nennt. 17 Jahre später, nun schon Erwachsen, stirbt unsere Heldin an einer Krankheit. Amy bleibt untröstlich und ungeliebt von den Venneways zurück und wird einen Tag nach der Testamentseröffnung vom Herrensitz Hatvill Court vertrieben. Doch Aurelia hat auch noch nach ihrem Ableben für ihre kleine "Schwester" gesorgt. Durch einen Mittelsmann mit viel Geld versorgt, bittet sie Amy auf eine Schatzsuche durch das viktorianische Zeitalter Englands. Ihr erstes Ziel soll London sein.Eine wunderbare Geschichte um zwei so ungleich behandelte Mädchen, die trotz aller Widerstände eine Freundschaft eingehen, die weit über den Tod hinausgeht.


Wir begeben uns mit Amy auf eine Reise bei der nicht ganz klar ist, welchem Zweck sie dient, Aurelias Geheimnis zu entdecken, oder Amy die Welt außerhalb von Hatvill Court zu zeigen und Amy erwachsen werden zu lassen. In der damaligen Zeit war das Herumreisen nicht verheirateter Frauen eher ungewöhnlich, wenn nicht sogar völlig ausgeschlossen. Eine zauberhafte Lektüre in die man sich regelrecht vergraben kann. Vorzumerkern auch als Weihnachtsgeschenk, denn der Heilige Abend ist schneller da als wir glauben.

Helen Hayes
   
Zauberhafte Lesestunden wünscht Euch  
die Helga 👓 📚
Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Dienstag, 12. April 2016

Das Kastanienhaus von Liz Trenow

von Helga


Es ist wieder soweit, wir lesen gemeinsam jeden Monat bei Nicole.


Heute habe ich eine absolute Frauenpower im Gepäck. Einen Roman über starke Frauen für Nähbegeisterte, denn es geht um die Königin aller Fasern, die S e i d e. Hach, ich fühle sie schon, weich und geschmeidig umschmeichelt sie meine Finger. England 1938. Es geht um Lily, Tochter eines Seidenweberfabrikanten, jung, lebenslustig, wißbegierig und sie will etwas von der Welt sehen.


Doch der heraufziehende zweite Weltkrieg, macht ihre Pläne zunichte. Eingebettet in eine Rahmenhandlung die in der Gegenwart spielt, erinnert sich Lily an die Zeit vor 60 Jahren als der zweite Weltkrieg wütete und sie sich in den deutschen Flüchtlingsjungen Stefan verliebte, der seine Heimat verlassen mußte weil er Jude war. Bei den Verners in der Seidenweberei findet Stefan mit zwei weiteren Jungen wieder ein wenig Sicherheit im Leben und in der Manufaktur wieder eine neue Lebensaufgabe. Eigentlich sollte ihr Bruder die Firma übernehmen, aber durch tragische Umstände muß nun Lily die Firma übernehmen. Während des Krieges wird in der Weberei Seide für die Fallschirme der Piloten hergestellt. 

Herzlichen Dank an Heidi, für die schönen Kastanienblütenfotos aus dem letzten Jahr
Der Krieg schreitet fort und in der englischen Bevölkerung macht sich Mißtrauen und Unmut gegenüber den Fremden breit. Die Jungen werden abtransportiert und müßen England wieder verlassen. Lily und Stefan müssen Abschied nehmen. Nun muß Lily die Seidenweberei alleine weiterführen und die volle Verantwortung tragen. In der folgenden schweren Zeit werden Luxusartikel aus Seide schon lange nicht mehr hergestellt, denn die Manufaktur hat sich auf Fallschirmseide spezialisiert,die in Kriegszeiten unentbehrlich ist und in großen Mengen gebraucht wird. Lily, die Ich-Erzählerin nimmt uns Leser mit, auf eine Reise der Extreme, der Höhen und Tiefen des Schicksals und der Emotionen, die in Kriegszeiten Achterbahn fahren. 

Herzlichen Dank an Heidi, für die schönen Kastanienblütenfotos aus dem letzten Jahr
Alle Ereignisse, von denen ich nicht mehr  preisgeben möchte sind sehr authentisch geschrieben und man erlebt das damalige Kriegsgeschehen hier einmal aus der Sicht der Engländer. Sachkenntnisse über die Seidenproduktion über die ich bis dato noch nichts wußte, sind bei jedem Kapitel mit einer Passage eingeleitet und so habe ich auch einige spannende Fakten über die Seide gelernt. Es ist ein großartiger und eindrucksvoller Roman der mich sehr berührt hat und mehrmals mußte ich die Tränendrüsen auffordern sich bitteschön zurückzuhalten. Ein unglaublich spannendes Buch welches mich gleich ab der ersten Seite fesselte. 


Ein typischer Roman "Frau kämpft allein - in der Männerwelt". All das erfährt der Leser letztlich nur aus dem Gespräch zwischen Lily und ihrer Enkelin Emily. Für dieses tolle Buch, wo meine Gedanken noch sehr lange dran hängen bleiben gibt es 5 ***** 


Mit einem lieben Gruß und einem herzlichen Dankeschön, dass Ihr dies gelesen habt, 
bin ich   
Euere Helga
Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Donnerstag, 10. März 2016

Anne von Green Gables, einfach nur zauberhaft

von Helga


Liebe Blogleserinnen es ist wieder Zeit für Nicole`s Projekt "Buch und mehr". Ich freue mich, dass Ihr wieder reinschaut. Über 25 Jahre ist es bereits her, dass das ZDF die Erstausstrahlung dieses Filmes im Programm hatte.


Anne fasziniert vom ersten Augenblick an und läßt einen bis zum Schluß nicht mehr los. Die Geschichte ist so zauberhaft, dass ich es in Worten kaum ausdrücken kann. Man kann Anne einfach nur lieben, weil sie eben ganz anders ist, als andere Mädchen. Was sollen die Guthberts nur mit der quirligen Anne anstellen. Der lebenslustige Rotschopf stellt ihr sonst so beschauliches Leben ordentlich auf den Kopf. Die turbulente Geschichte um das  liebenswerte Waisenkind Anne, das auf der Farm Green Gables aufwächst, hat schon ganze Generationen begeistert.


Ein lustiger Film, der vor etwa 100 Jahren in Kanada spielt. Gedreht wurde auf den Prince Edwards Islands in Kanada.
Ein Film mit viel Herz und Romantik und einer herrlich erfrischenden Persönlichkeit, welche dem Waisenkind Anne zu eigen ist. Ein Film auch bei dem deutlich wird, dass nicht Reichtum zum glücklich sein notwendig ist. Ein Film bei dem Werte wie Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit, echte Freundschaften und Freude an kleinen Dingen, eine Rolle spielen. Auch kommen die vielfältigen Beziehungen in einer kleinen Dorfgemeinschaft, Freundschaft und Freundschaften nicht zu kurz, ohne dass zwei die sich lieben, immer gleich bei der nächsten Gelegenheit im Bett miteinander liegen. Nicht zuletzt spielt das Ganze in einer wunderschönen Gegend in Kanada. Der Film versprüht eine Wärme, sodass er einen emotional berührt und zwar, über seine ganze Länge. 


Die Naturaufnahmen sind so wunderschön, dass ich mir selbst vorstellen könnte dort zu leben.
Ein bezaubernder Film über bezaubernde Menschen die gerne träumen (und das nicht nur in der Nacht.)



Ich hoffe ich konnte Euch etwas einstimmen auf mehrere gemütliche Filmabende, denn mit 195, 185 und 232 Minuten Laufzeit plus Bonusmaterial geht's nicht ganz Ratz Fatz.  Das solltet Ihr Bitteschön auch wissen.


Trotzdem, wer Gefallen findet sich den Träumereien hinzugeben der sollte es tun, denn zurzeit zeigt uns die Welt ihr garstigstes Gesicht. 


Mit herzlichen Grüßen aus dem Hasengärtle
Euere Helga
Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Geliebt bespielt gesammelt...

von Helga


Danke sage ich, für Euere immer so netten und lieben Kommentare zu meinen Bücherposts. Ich gebe mir auch immer reichlich Mühe die Inhalte möglichst herzlich und gefühlvoll rüberzubringen, damit Leselust entstehen kann. Leider kann ich nicht alle Geschmäcker bedienen, aber wer gerne Bücherbeschreibungen mag, kann daraus auch etwas entnehmen, ohne das Buch selbst lesen zu müßen. So geht es mir nämlich auch. Heute habe ich allerdings kein Buch, sondern:

einen Museumsbesuch


für Euch mitgebracht. Nicole hat ihr "Buch des Monats" entsprechend erweitert.
In unserer Nachbarstadt Zirndorf wurde ehemals viel Spielzeug gefertigt, vornehmlich auch Blechspielzeug. Viele namhafte Hersteller brachten damals Kinderaugen zum Leuchten und Strahlen. Unter dem Motto:

Wer im Umkreis hier wohnt und die Ausstellung besuchen möchte, sie wurde bis 28.2. verlängert.
"Das hatte ich auch !" zeigt das Museum  bis 28.2.2016 eine Ausstellung. Spielzeugschenkungen aus dem Museumsdepot des liebenswerten Städtchens Zirndorf. Es fristet kein Dasein im Schatten seiner beiden Nachbarstädte Nürnberg und Fürth ( Erlangen ist auch ganz nah). Nein im Gegenteil: Ruhig und beschaulich im Biberttal gelegen, mit einem Marktplatz im Zentrum, wo Autos nur angemessene 10 Std.KM fahren dürfen. Etwas höher gelegen befindet sich das Rathaus (unsere Schwiegertochter hat dort den 2. Bürgermeisterstuhl belegt), Zirndorf hat ein großes Umland zu betreuen. 


 Gasthäuser im Fachwerkstil mit lauschigen Biergärten, Cafés und Eisdielen, für jeden ist etwas dabei. Man kann durch die kleine Innenstadt flanieren oder auf dem Biberttalradweg, der auf dem Bahndamm der aufgelassenen Bahnstrecke bis Unternbibert führt radeln, bis die Wadenmuskeln brennen. X-mal schon befahren, so schööööön.


Auch der große Play-Mobil Fun-Park der Familie Brandstätter ist in Zirndorf beheimatet. Schon 1908 übernahm Sohn Georg das von seinem Vater Andreas gegründete Unternehmen und gab ihm den Namen  GEOBRA.

            
Die Geschichte der mittelfränkischen Kleinstadt Zirndorf stand im Zeichen eines besonders liebenswerten Wirtschaftszweigs: der Blechspielzeug-Industrie.


Viele Alteingesessene erinnern sich noch an die im Volksmund "Blechbatscher" genannten Spielwarenproduzenten. Ihre Werkstätten und Fabriken waren in der ganzen Innenstadt zu finden und sicherten das Einkommen vieler Familien.


Wir allerdings, Helga und Helmut, waren in der Spitalstraße im Museum und haben uns die Ausstellung "Das hatte ich auch" angesehen und Euch ein paar Bilder mitgebracht.


Eine Kindheit ohne Teddy? Unvorstellbar!


 Dies war jedoch nicht immer so. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts spielten Kinder überwiegend mit Puppen, Holz- oder Blechspielwaren. Als 1903 plötzlich ein kleiner brauner Kerl aus Plüsch auftauchte, eroberte er im Nu die Kinderherzen.


Bis zum heutigen Tag, übt der Teddybär eine faszinierende Wirkung auf Menschen jeden Alters aus. Obwohl es vor über 100 Jahren weder Fernseh- noch Internetwerbung gab, wurde er so bekannt, dass er weltweit zum größten Klassiker in der Geschichte des Spielzeugs wurde.


Für die heutigen Kinder und Eltern scheint ein Kinderzimmer ohne Bits und Byts unvorstellbar. Gameboy, Joystick, PC und TV sind aus ihm kaum mehr wegzudenken. Jede technische Neuheit ist willkommen, um die Kinder zu unterhalten, und sei sie noch so kurzlebig.


Dagegen war das Leben der in der Kriegs- und Nachkriegszeit aufgewachsenen Groß- und Urgroßeltern eher durch Entbehrungen geprägt worden. Oft blieb eine Eisenbahn, ein Roller oder ein Puppenwagen ein unerfüllter Kinderwunsch.


Da kommerziell hergestelltes Spielzeug schon immer für viele Familien unerschwinglich war, wurde so mancher Kaufladen selbst gezimmert und die Puppe zu Weihnachten mit einem neuen, selbstgenähten Gewand wieder eingekleidet. Auch hierin erweist sich Spielzeug als anschauliches Spiegelbild seiner Zeit.


Das Städtische Museum zeigt ein buntes Potpourri an besonderen Schätzen aus seinen eigenen Beständen. In Anlehnung an die Geschichte der Zirndorfer Blechspielzeugindustrie, schenkten viele Bürger dem Museum die unterschiedlichsten Spielwaren aus ihren eigenen Kindertagen. Kommt mit, wir machen einen kleinen Rundgang:












Wir hoffen, der Rundgang durch das Museum hat Euch gefallen und ihr konntet Euch dem Charme dieses alten Spielzeugs in unserer schnelllebigen Zeit nicht entziehen oder, Ihr habt sogar manches "Eigene" wiederentdeckt.


Und weil es mir soviel Spaß gemacht hat, diesen Post hier für Euch zu erstellen und ich eben die Original Helga bin, verlose ich für Euch heute wieder etwas Mitgebrachtes aus dem Museum, also lasst es mich wissen, wohin der kleine "Blechbatscher-Pandabär" reisen darf. Natürlich leider nur eine Nachproduktion (...und woher wohl...aus China). Leider ist diese Zeit längstens vorbei, wo noch die Blechbatscher in Zirndorf herrschten.


Da werden auch bei uns Erwachsenen Erinnerungen an die eigene Kindheit wieder wach, wenn uns der ein- oder andere abgeliebte Plüschtierkamerad treu entgegenblickt.

 
Für uns Spielzeugliebhaber ist es ein Genuss gewesen, den vererbten oder gesammelten Kinderträumen vergangener Tage begegnet zu sein.
"Das habe ich auch" :

Mein Wauzi: geboren 1950

 Mein Privatmuseum:

Mit diesem Foto von 1940 und einem ganz lieben Gruß verabschiede ich mich als


Euere Helga
Der Beitrag darf natürlich auch zu Heidi`s Guckloch reisen