von Kerstin
Kommt Ihr mit mir? Wir machen heute einen besonderen Spaziergang. Wir gehen in die "Griesheimer Düne". Ihr baucht keine festen Schuhe, denn dort ist alles sehr sandig und trocken. Es ist ein Binnendünenbiotop und befindet sich direkt vor unserer Haustüre.
Einen Regenschirm brauchen wir auch nicht, keine Angst, da wo wir waren, hat es nicht geregnet, obwohl die Gewitterwolken echt nah waren.
Dieses Sandgebiet der nördlichen Oberrheinebene ist vor etwa 10.000 Jahren, zum Ende der Eiszeit entstanden. Mit dem Rhein kam auch kalkreicher Flussschotter, der sich im Rheingraben abgelagert hat. Kalkhaltige Flugsandablagerungen formten diesen Dünenstreifen.
1953 wurde das Gebiet wegen seiner seltenen Steppenrasenvorkommen unter Naturschutz gestellt. Durch den Sandmagerrasen können sich dort seltene Tierarten tummeln.
Dieser kleine Geselle war nicht einfach zu fotografieren. Das ist das "Sandstrohblumeneulchen", ein seltener kleiner Schmetterling, der sich dort wohl fühlt und erhalten werden soll.
Auch die "Schnirkelschnecke" findet man hier. Je heißer der Boden ist, desto höher klettern sie hinauf auf die Grashalme.
Esel und Schafe beweiden die Flächen, denn die Tiere
tragen Samen und Früchte bedrohter Pflanzenarten von einer Fläche zur
nächsten, so werden die Flächen auch immer nur teilweise
abgeweidet.
Seltene Pflanzen und zahlreiche gefährdete Pflanzenarten und Tierarten findet man hier.
Diese Malvenart, z.B. zieht eine besondere Bienenart an, die sich nur dort aufhält, wo diese Malve wächst.
Bei Heidi *klick* könnt ihr viel mehr und genauer erfahren welche seltenen Pflanzen und Tiere sich dort aufhalten, sie berichtet von Zeit zu Zeit davon. Sie hat das alles ganz wunderbar recherchiert und sogar einen Blog mit dem Namen: "Griesheimer Düne" eröffnet. Heidi hat das Auge für die kleinen besonderen Dinge. Sie würde sich sicher über einen Besuch von Dir freuen.
Die Sandradmelde ist eine Dünenrarität und findet sich europaweit nur noch hier bei uns.
Mittlerweile hat sich das Gewitter über unserem Städtchen entladen, und wir sind auf wundersame Weise gar nicht nass geworden. Nun können wir nach Hause gehen und die Eindrücke setzen lassen.
Ich verabschiede mich von Euch mit einem Foto von meinem Waldbänkchen im Juli. Es ist fast nicht mehr zu sehen. Christa sammelt, wie jeden Monat, alle Fotos für uns. Passt gut auf Euch auf.
Herzliche Grüße
Eure Kerstin
♥♥♥