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Samstag, 26. März 2022

Von Imaginärem und Zwischenmenschlichem

Irgendwie muß man schon langsam mal bei sich nachfragen wer man ist und was man will und sich letztendlich auch wünscht. Die Zeiger der Gefühlswelt stehen täglich auf Chaos.
Ich für mich selbst würde mir wünschen, ganz ich sein zu dürfen, ohne Fragen an den Morgen danach. Geht aber nimmer, denn der Kriegstreiber vom Teufel entsandt, hat anscheinend keinen Widersacher und deshalb herrscht Krieg.
 

Da stellt sich dann schon mal die Frage wo der dann sein sollte, der Widersacher! Das Flüchtlingsproblem hatte mich 1945 als 6 jährige schon so beschäftigt, daß ich mein Meisterstück ablegte. Hier ist der Post dazu und der kann gerne auch nochmals ins Gedächtnis gerufen werden und durch das Guckloch betrachtet werden:
 
Brotservice 1945
 
Helgele war gerade im Mai 6 Jahre alt geworden, als der Krieg zu Ende war. Schlagwörter wie Bomben, Gasmasken, Sirene, Fliegeralarm, Bunker usw. verblassten langsam und neue Wörter, Flüchtlinge, jetzt kommen die Flüchtlinge aus den Ostgebieten, hörte ich von den Erwachsenen. Ja, Flüchtlinge, Flüchtlinge für die 6 jährige Helga nicht vorstellbar, was ein Flüchtling ist und wie er wohl aussehen mag.
 

 Man sagte auch die haben nichts, nur Hunger hätten sie wohl. Nun Brot könnte ich besorgen dachte ich mir, aber die Flüchtlinge, wie komme ich an die heran. Die kämen auf der Straße daher wurde gesagt, aber Mama wollte immer nicht, dass ich zur Straße lief, ich sollte immer im Garten am Haus bleiben. Die kindliche Neugier siegte, rasch in die Küche, das ganze vorhandene Brot geschnappt und auf die Leyher Straße gelaufen. 
 
 
Da kamen Leute vorbei und in meiner Euphorie bot ich jedem Brot an: Hast du Hunger? Ich habe Brot! Es wurde mir aus meinen Händen genommen, aber wer die Menschen waren und ob es Flüchtlinge waren und ob sie wirklich Hunger hatten, bleibt bis heute ein Geheimnis.
Mein junges übervolles und überglückliches Kinderherz war nun endlich befriedet, was Mama mir danach für einen Marsch geblasen hat, weil wir nun schließlich selbst kein Brot hatten, könnt Ihr Euch ja denken. Aber...........als ich hörte, daß Mama bei den Nachbarn meine gute Seele lobte, konnte es ja nicht so schlimm gewesen sein.
 

Gerade jetzt in diesen Tagen mit dem Flüchtlingsdrama hat sich mir dies alles wieder ins Bewusstsein gedrängt. Das Unterbewusstsein vergißt eben nichts. Hunger, ein Wort das mich schon durch mein ganzen Leben begleitete. Es muss unendlich schmerzhaft sein, nichts zu Essen in den Mund stecken zu können.


Es sind nun 72 Jahre, 72 Weihnachtsfeste und 72 neue Jahre am 31.12. gewünscht worden. Wo ist die Zeit geblieben und was ist in der Zwischenzeit passiert. Gut, vieles ist erfunden worden zum Gemeinwohl aller hier, das wollen wir schon so klarstellen, vieles Unnütze aber auch dazu, oder gar nun dieses unüberwindbare Kriegsgerät das sie Überschall Marschflugkörper nennen. Das und vieles andere dazu wär lieber mal imaginär geblieben. So suchen wir mal das Gute, das Zwischenmenschliche vom Leben:
 

Dazu fällt mir ein, ich habe 1970 ein Wolllädchen entdeckt, das gerade eben neu eröffnet hatte. Gestrickt habe ich mit Mama schon immer, meist auch Strümpfe, sie waren rar, denn wir mußten viel zu Fuß gehen, Löcher an der Tagesordnung. Zur Innenstadt fuhr die Straßenbahn nur der Länge nach, wir mußten aber erst quer laufen um sie nutzen zu können. Das bedeutete 25 Minuten um sie zu erreichen.
 

 Ein Auto in der Nachkriegszeit utopisch, FF stand früher mal für Fleischerfachgeschäft, für uns allerdings: Füße/Fahrrad ergibt ebenfalls FF. An der Ecke liefen wir an einem Holzkiosk vorbei, der uns immer wieder einlud stehen zu bleiben, wir, das waren Mama und ich, evtl. auch noch mein Bruder, mehr hatte uns der Krieg nicht übrig gelassen. Im Kiosk drinnen war es wie Weihnachten, es gab etwas Brauchbares oder eben auch nichts.
 

Ob es wohl heute Nomotta Wolle in schwarz gab? Mama wollte sich ein Trachtenjäckchen mit einer Passe mit roten und grünen Streifen arbeiten. Dieses schwarze Jäckchen taucht heute noch öfters mal auf alten Bildern auf. Sensation, und das Herz hüpfte einem fast aus dem Leib wenn man  (Frau) das Wollgefühl des Schafes an seinen Händen spüren konnte. Dabei zeigt sich das Räderwerk wenn eines ins andere greift.
 
 
 Schaf gibt Wolle, die gibt Wärme, Schaf gibt Milch und Käse, hilft gegen Kuhallergien, weidet Büsche ab hält die Landschaft in Takt, düngt dabei ohne Chemie, Mensch was willst du noch? Später dann als wir, mein Helmut und ich heirateten und unsere Wohnung bezogen, eröffnete Frau Herrmann auch ihren Wollladen. 
 
 
Welch eine Freude, nur drei Ecken trennten mich von den Begehrlichkeiten. Das Lädchen lag so günstig für mich, daß ich laufen konnte. Früher schrieb man es ins Poesie Album: „An allen 4 Ecken soll Liebe drin stecken“, kennt ihr sicher auch noch. Links vom Lädchen der Johannisfriedhof mit dem Grab unseres berühmten Meisters Albrecht Dürer, rechts davon die Frauenklinik in der Helmut 1937 seiner Mutter in die Arme gelegt wurde, geradeaus unsere neue Wohnung und in der Mitte drin, oh wie wunderbar, die Straßenbahnschienen, links davon die Wohnung meiner Schwiegereltern, die diese ihrerseits von den Eltern übernommen hatten.
 

Der ganze Stadtteil heißt Sankt Johannis mit Blick schon auf die Kaiserburg und die Innenstadtnähe, auch mit den dicken Türmen ein Wahrzeichen von Nürnberg. 
 

Hinter dem Johannisfriedhof dann das Pegnitztal, heute renaturiert und frei zugänglich für alle Menschen mit Sinn für die Natur. Nicht verwunderlich, daß es zum einem begehrten Wohngebiet avancierte. Heute ist Frau Herrmann immer noch in ihrem Wolleck zu finden.
 

Ich komme auch immer noch vorbei, allerdings bin ich kein großer Kunde mehr, aber 100g Sockenwolle gehen immer mit. Dann gibt es in letzter Zeit, leider nur hinter der Maske, einen kleinen Plausch, über das Wetter, über früher,  oder über Krankheiten, manchmal greift auch noch eine andere Kundin mit in das Gespräch ein. Wer ist der bessere Metzger, der Kleinlein oder der Meier? Diese Dinge halt und auch die Schlaflosigkeit wurde schon heftig ins Visier genommen. Frau Herrmann liest oft halbe Nächte im Bett und das traf meinen Büchernerv und ich erzählte von dem Buch das ich gerade lese. Schon holte sie ihren Schreibblock und notierte den Titel, das wollte sie sich besorgen, kostete 20 Euro. Als immer so erzogenes, sparsames Kriegskind machte ich das Angebot das bereits gelesene Buch vorbeizubringen und wenn ich wieder Wolle holen gehe, nehme ich es wieder mit.  Diese entstandene zwischenmenschliche Beziehung findet einfach so statt. Wir siezen uns weiterhin, ich bezahle meine Wolle ohne Rabatt versteht sich, ich bringe ihr öfter wenn ich mit meinem Fiesta vorbeifahre, gottseidank kann ich es noch, wieder ein Buch vorbei und nehme das Gelesene  wieder mit. Ein schönes Geschenk für mich zu hören, daß ihr bis heute alle meine gebrachten Bücher gefallen haben.
Zwischenmenschlich kann einem das dabei so gut tun und hilft beim Schlafen.
 
Lucius Annaeus Seneca
 
Ohje ist das lang geworden, tschuldigt bittaschön, es geht manchmal net anders, eben....ganz oder garnet, ein bisschen schwanger gibts ja auch net....
Liebe Grüße
Euere Helga
💙💛

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Samstag, 26. Februar 2022

Alte Wunden reißen auf


Krieg, das häßliche Wort und das häßliche Gesicht
 
 
 
Die Erde der Ukraine tut sich nochmals auf für mich, ich hätte es niemals geglaubt. In dieser Erde in der Ukraine sind irgendwo die Überreste meines Vaters. Ein toter Soldat ist wertlos
 
 
Verscharrt im Niemandsland. 1942 hatte ich 3 - jährig dort den Vater verloren, meine Mutter ihren Ehemann, meine Kinder Kerstin und Jan Eric durften ihren Großvater nie kennen lernen. Nichts wurde daraus gelernt. 
 
Wir sind fassungslos und zu tiefst traurig.
 

Helga mit Familie
 💙💛
 

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Freitag, 18. Februar 2022

Vom Schicksalsweg 👣 in die Glücksspur gefunden 🍀

 Wer hier lesen mag ist herzlich willkommen... liebe Freunde vom Roland. Ich weiss schon jetzt zu Beginn meines Postes, dass viele bähhh machen werden, dann aber nix wie schnell weg damit und schließen.
 
 
 Singen kann ich zwar nicht, aber ein Loblied darf ich dann mal anbringen, eben auch auf den Deutschen Schlager. Es geht mir hier aber nicht nur um die Musik, sondern auch um den charismatischen Menschen Roland Kaiser und das Schicksal als solches, das man in sein Körbchen hineingelegt hat.
 

Also, mein Anlaß dazu ist, daß Roland Kaiser im Mai dieses Jahres 70 Jahre alt wird. Wie er geboren wurde war ich gerade 13 Jahre alt. Das war ein Zeitpunkt nach dem Krieg,  wo noch genug amerikanische Besatzung in Deutschland stationiert war und meine Mama berechtigter Weise ihr heranwachsendes Deutsches Fraulein, nämlich mich, besonders gut hüten mußte. Mutter Keiler gelang das wohl nicht so perfekt, denn 17jährig gebar die Tochter einen Sohn. Zwei Wochen später war klar, daß sie ihn nicht behalten konnten und stellten das Körbchen vor einer Einrichtung ab.
 

 Ausgestattet mit dem Namen der Mutter und dem Buben namens Ronald Keiler. Das Jugendamt fand für ihn eine Pflegemutter, unverheiratet und kinderlos. Sie nahm den Ronald zu sich, zog ihn mit ganz viel Liebe auf und lernte ihm sich im Leben zu benehmen und zurecht zu finden. Die beiden waren unzertrennlich und das Zusammenleben von bitterer Armut geprägt. Er mußte mit 7 Jahren Zeitungen austragen und für die warme Stube mußten beide abgebrochene, weil vom Eisenbahn-Waggon gefallen, Briketts nach Hause schaffen.
 

 Ich kann nun nicht hier die gesamte Biografie wiedergeben, wen es interessiert der kann sich das Buch ja selbst besorgen und lesen. Ich mochte den Roland schon in meinen jungen Jahren, er war stets gut gekleidet und konnte ehrlich singen, mit seiner schönen kräftigen und reinen Tenorstimme, die er nicht zu verstecken braucht.
 
 
 Nun zum Weihnachtsfest 2021 da lief im Fernsehen sein Weihnachtskonzert. Ich sah es mir an und war hin und weg. Unsere alten Weihnachtslieder und auch andere Balladen wurden musikalisch überarbeitet und entstaubt sozusagen. Die Atmosphäre war so getragen und die Lichtreflexe in dunkelblau mit Schneeflocken und Silbereffekten waren unaufdringlich und einfach der Stimmung angepaßt. Jeden Titel hatte er mit kleineren Anektoten versehen und besprochen, daß diese Weihnachtsstimmung noch immer in mir vorherrscht.
 


 
Auch gab er zum besten, daß die Pflegemutter lange gespart hatte um ihm das heißbegehrte Fahrrad zu kaufen. Es kostete 100 Mark, 1/4 ihres  Verdienstes. Es freute ihn ungemein, daß er dadurch endlich wieder dazugehörte. In seiner Stadt....sein Berlin.
 

Roland Kaiser steht seit 1973 auf der Bühne und zieht sein Publikum hinter sich her. Er war dem Tode schon geweiht, als er 2010 eine Spenderlunge erhielt und nach einem Jahr bereits wieder zurück bei seinen Fans war. Pflegemutter Oertel hatte aus dem kleinen Ronald einen wunderbaren Menschen geformt und sein Dank gilt uneingeschränkt nur ihr. Das Schicksal hatte ihn dann nochmals ereilt, indem sie nach einem Schlaganfall beim Vorhänge aufmachen, wo Ronald die Leiter hielt, in die Tiefe stürzte. Nun war er zum zweiten Mal in seinem noch kurzen Leben ein Waisenkind.
 
 
 Bis zur Volljährigkeit und daß ihm das Heim erspart blieb übernahm ihre Schwester den 15 jährigen dann,  um aus ihm einen vollwertigen Menschen zu machen und das ist den beiden Schwestern gelungen.
 

 Es lohnt sich wirklich diese Biografie zu lesen, denn ich habe daraus so viel gelernt, was im Leben wirklich wichtig ist. Es ist die reine Wahrheit auch wenn man glaubt einen Roman zu lesen.
 

 Ich ziehe meinen Hut vor dem Sänger. Frank Walter Steinmeier unser Bundespräsident zählt zu seinen Freunden, denn er hat seiner Ehefrau eine Niere gespendet und beide sind Botschafter im Kinder-Rehabilitationszentrum Ederhof, in Iselsberg Österreich. Durch das Schicksal dem Tode geweiht zu sein habe auch ich vor einen Organspenderausweis zu beantragen, wenn man bei mir dann noch etwas brauchbares finden kann. Das gealterte Herz wohl eher nicht, aber vielleicht kann ich mit einer Niere dienen, wenn es einem Anderen das Leben retten kann, warum nicht ?
 

 Auch politisch ist Roland Kaiser der SPD zugetan und war als Wahlmann bei der Bundesversammlung für Frank Walter Steinmeier an der Urne. Wenn ich heute zu Bett gehe, dann ist Joana oder Santa Maria zu Gast in meinen Ohren. Ich habe das Buch gerne gelesen und wünsche dem Roland nur Gutes, er hat es verdient, zusammen mit Mutter Oertel. Respekt !
 

 Ich mag ihn halt einfach, Frohsinn verbreiten mit der Kaisermania auf den Elbwiesen oder in der Seestimmung am Abend, mit jubelnden Menschen, lichtleinschwingend, mit Blinkherzen oder Haarkranzlichtern, mit tausenden von singenden Menschen, das muss man auch erst einmal hinbekommen.
 

 Lebenslust pur, brauchen wir Menschen einfach ab und zu, denn mit "AIR"von Bach im Ohr, montags sowieso, wird das nix, kommt noch bald genug. Menschen brauchen einfach andere Menschen, Einsamkeit ist nun mal kein geeigneter Partner. Verzeiht mir meinen Enthusiasmus, jeden Tag hat man eben nicht die gleichen Gefühle. Menschsein, nicht Maschine, das Altern hat`s mich gelehrt. Unaufgeregt, leise und ehrlich geschrieben, nichts ist geschönt. Nicht nur für Fans, sondern auch mit Zeitgeschichte, wie Mauerbau und Kennedy Besuch im Schöneberger Rathaus in seinem Lieblings-BERLIN und meine Leseempfehlung dazu gratis. Schneller gehts mit Hören, wer nicht lesen möchte, um den Grandseigneur des Deutschen Schlagers in diversen Podcasts und Interviews in verschiedenen Längen, mit Sandra Maischberger oder Markus Lanz kann dies im Netz finden.
 

Herzliche Grüße
Euere Helga


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Samstag, 8. Januar 2022

Aufregende, bunte Welt...

...so könnte man es heute formulieren. Alles ist so einfach geworden und doch hochkompliziert. Wenn ich in meine Grübelphase verfalle, zieht alles mal Erlebte wieder an mir vorbei und ich staune, wie man mit allem zurechtgekommen ist, wo man heute sagt, „geht ja gar nicht.“
Nehmen wir mal unser Lieblingsgerät her. Ohne  dieses Teil ist uns schon mal der Atem genommen. Früher war die Null = O eben Null, nämlich ein bißchen nichts. Heutzutage geht ohne die Null gar nichts. Nein im Gegenteil, Massenauftritte sind erwünscht.
 

1952, Schulausflug der siebten Mädchenklasse. Lehrerin Frau Else Wahrheit. Diese Exemplare gibt es heute gar nicht mehr. Lehrerinnen waren stets unverheiratet, meist ? kinderlos  auf Sitte und Anstand achtend. Spießig und farblos gekleidet, hochgeschloßen bis zum Kinn, mit Broschenabschluß. Kicher!
Fräulein mußten wir sie nennen. Frl. abgekürzt, gibt es heute nicht mehr, aus dem Sprachschatz genommen! Heute ist eine Women also ein weibliches Wesen ab 14 Jahre, eine junge Frau und zu siezen. 
 
 
Ich hätte lieber zu meinem Namen einen Titel gehabt, so wie sagen wir mal: Gräfin Freifrau von und zu Helga Dreßler. War aber nicht und darum gab es auch nur die Dreßlers Helga mit den dicken Zöpfen, in rot angehaucht,  etwas rustikal halt. Eher wäre sie heute den "Comedies" zuzuordnen, steht ihr einfach besser zu Gesicht. 
 
 
Also laßen wir es mal so stehen und widmen uns wieder dem Schulmädel zu.
 

Die Ausflüge gingen meist zum Tiergarten oder in nähere Wandergebiete mit der Straßenbahn, zur Endhaltestelle. So fuhren wir über Fürth nach Zirndorf (dann Bus),  auf die alte Veste.
 

Zur Veste mußten wir den Waldweg hochsteigen, herumalbern und uns necken, damit keine Langeweile aufkam. 
 
 
Da ist es schon passiert, ich bin auf einer Wurzel umgeknackst und konnte nicht mehr auftreten. Was wäre heute zu tun? Ja, wüßten wir! Gab es aber nicht! Ein Telefonanschluß war oben in der Waldgaststätte, aber wir hatten zu Hause keinen Anschluß.
 

Der kleine Milchladen mußte mal wieder herhalten und Mama wurde verständigt, sobald jemand in den Laden kam und bei Mama vorbei um ihr das Mißgeschick zu melden. Aber Mama konnte auch nicht helfen, sie mußte wiederum selbst zur Telefonzelle eilen um meinen Stiefvater zu informieren, der ein Lieferauto der Firma fuhr. Bis das alles klappte und er zur Klasse in den Wald vordrang, dauerte es zwei Stunden. Er fuhr diesen Forstweg hinauf und blieb prompt im nassen Lehmboden stecken und aus eigener Kraft nicht mehr heraus, die Räder drehten durch. Einen neuen Retter gesucht in Gestalt eines Bauern mit Traktor, der wiederum den Lieferwagen fahrtüchtig machte...
 
 
.....und das alles nur, weil das Smartphone noch nicht erfunden war. Am nächsten Tag hatte ich eine Prüfung bei Horten für eine Lehrstelle als Kontoristin, so hieß das damals. Aber wie sollte ich wohl dort vorstellig werden, wenn ich nicht laufen konnte. Ein Auto hatte meine arme Mutter nicht und so blieb mir nur das Fahrrad, hinüber zum Pegnitzgrund in die Wiesenthalstraße. Getreten habe ich wie ein Akrobat. Eine Drehung mit dem rechten Fuß, den linken Schmerzfuß mit der Schuhspitze nach vorn geholt und die nächste Umdrehung war geschafft. So hatte ich mich etwa 5 km vorwärts bewegen können. Die Prüfer konnte ich wohl nicht überzeugen, denn eingestellt bin ich nicht geworden. Einfach einen Tick zu rustikal. 😅
 
 
Na ja, aufgeben war auch keine Option, ich habe eine andere Lehrstelle in einer Metallwarenfabrik bekommen. Der Chef wollte mich, weil meine Eltern Kaufleute waren. Mein richtiger Vater (aus dem Krieg schon 1942 nicht mehr zurückgekehrt), war in einer Graphischen Anstalt und Mama Sekretärin bei Telekom, das damals Telefonbau und Normalzeit hieß.
 

Den Telefonanschluß bekamen wir erst 1960. Unser Häuschen lag an einem Privatweg zusammen mit sechs anderen Häusern und es war nicht so einfach wie das heute ist, mit der Leitung. Es mußten sieben große Holzmasten gesetzt werden, die oben diese Kondensatoren, ich glaube aus Keramik  hatten. Das Kabel musste dann oben rüber zum Hausanschluß gezogen werden und auch bezahlt werden. Erst damit konnten wir dann endlich unter der Nr.O911/ 3136.. nach Herzenslust quatschen. Das Gespräch kostete damals 20 Pfennige, egal wie lange.
 

Ende gut, alles gut, ganz einfach gelöst das Ding, ohne den Fortschritt noch bemühen zu müßen. Na geht doch, sollten wir doch noch mal wieder  öfter ins Grübeln kommen.

Plinius der Jüngere um 61 - 114

 Herzlichst 
Euere Helga ohne Titel

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Freitag, 10. Dezember 2021

Arm, ärmer, am Ärmsten

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🎅Wieder ist schon der Jahreswechsel in den Startlöchern. Davor heißt es aber erstmal Gedanken machen, wie beglücke ich denn meine Liebsten und die Ärmsten. Kinder....die wichtigen kleinen Personen für die der Weihnachtsmann oder auch das Christkind, die geheimsten aller Wünsche erfüllen muß🎅
 

🎅Schon in eine Zeit als Kriegskind hineingeboren, hat mich ein Liedchen stets zu Tränen gerührt. Mein Papa hatte noch die alten Schelllackplatten mit Operetten. Kennt ihr Leo Fall, der Österreichische Komponist vom Fidelen Bauer.  Und das Liedle vom Heinerle rührte mein Kinderherz besonders an, denn daß Mama sagen muß: Heinerle Heinerle hob ka Geld, konnte ich niemals begreifen. Eine Mama kann doch immer alles🎅


🎅Mutter du mußt mir was schönes kaufen
Heinerle, Heinerle hab kein Geld
Mutter ich möcht jetzt zum Kasperl laufen
Heinerle, Heinerle hab kein Geld
Mutter ich möcht ein Zuckerl schlecken
Heinerle, Heinerle hab kein Geld u.weitere Strophen...
Wenn ich aber Geld tu haben,
Soll mein Bubi alles haben.....Mutter kauf was bitt schön bitt
Heinerle des geht doch ned🎅


🎅Und weil mit den Geschenken unterm Tannenbaum auch wieder Spendenzeit ist, habe ich mir schon mal rechtzeitig Gedanken darüber gemacht, wem ich denn etwas zukommen laßen möchte🎅
 

🎅Gerecht verteilen, damit möglichst viele  Kinder und Tiere bedacht werden können.
Nachdem ich aber kein Krösus bin, fallen meine Gaben sowieso etwas bescheidener aus. Weniger kann auch mehr sein, oder sehr viel, je nach Einteilung die man vorgibt. In diesem wieder erstarkten Coronaherbst müßen wir alle wieder etwas Federn laßen und etwas kürzer treten, was uns bestimmt keinen größeren Schaden zufügt🎅
 
 
🎅Hilflos zu sein, wenn niemand für dich da ist, hat sich mir in mein Bewußtsein gegraben.
Sodele nun flatterte dieses Spendenblatt in den Briefkasten, denn Kinder und Tiere sind ganz besonders auf unsere Hilfe angewiesen, wenngleich die Liebe dabei immer auf der Strecke bleibt🎅
 

🎅Wenn der gute Nacht Kuß nicht von Mama oder einem Familienangehörigen kommt, fühlt es sich für ein Kind im Heim gar nicht gut an. Da steht täglich nur die Pflegemutter im Türrahmen wünscht den Kindern eine gute Nacht und löscht das Licht. Ich darf mir gar nicht ausmalen wie enttäuscht meine kleine blondgelockte Kerstin gewesen wäre wenn ich nicht mit ihr gebetet hätte und ihr über das Köpfchen gestrichen und gesagt hätte: morgen wachst du wieder fröhlich auf🎅
 

🎅Anderntags stand sie in ihrem Nachtgewand dann auf der Treppe und rieb sich noch etwas verschlafen die Augen. Ihr kleiner Mund formte ganz verschämt die Worte „ich bin wieder fröhlich aufgewacht“🎅
 

🎅Mit diesen, meinen Gedanken verteile ich nun meine Geldgeschenke. Menschen die dort ehrenamtlich arbeiten möchte ich unterstützen, denn diese Lobby wird gebraucht. Schon mit einem Euro ist das Tiere in Not Team genügsam und es hilft.🎅
 
 
🎅Warum ein Fußball- oder Tennisspieler so viele Tausende verdienen muß der eigentlich nichts Wirkliches leistet, als nur den Fans zu Frohsinn zu verhelfen, erschließt sich mir nicht🎅
 
Ein Zitat für Nova`s Projekt

🎅Auch die Natur schätzen wir sehr und achten sie, denn ohne sie gibt es kein Leben für uns, während die Natur selbst uns nicht braucht. Einen Christbaum haben wir nicht, denn Ulli und Luise zwei serbische Fichten stehen im Garten und werden von uns gepflegt🎅
 

🎅Auch Kerstin hat einen Beitrag für die Tiere dazugelegt und für die Aktion *Save the Children* einen Schal für`s Leben gestrickt. Nach über zehn Jahren Krieg in Syrien ist immer noch kein Frieden in Sicht. Millionen Kinder und ihre Familien haben alles verloren🎅
 
 
🎅Die Corona-Pandemie hat die humanitäre Krise in Syrien noch weiter verschlimmert. Der Schal fürs Leben ist ein Symbol für alle, die sich für syrische Kinder engagieren, ein Symbol für Hoffnung–Hoffnung, die jeder tragen kann. Ich hab es gerne getan, weil ich durch meine Mama wußte, was Krieg für Kinder bedeutet 🎅

#SchalfuersLeben,#Hoffnungtragen

Herzliche Grüße in den Advent
Euere Helga und Kerstin
🎅🎅🎅