Samstag, 26. März 2022

Von Imaginärem und Zwischenmenschlichem

Irgendwie muß man schon langsam mal bei sich nachfragen wer man ist und was man will und sich letztendlich auch wünscht. Die Zeiger der Gefühlswelt stehen täglich auf Chaos.
Ich für mich selbst würde mir wünschen, ganz ich sein zu dürfen, ohne Fragen an den Morgen danach. Geht aber nimmer, denn der Kriegstreiber vom Teufel entsandt, hat anscheinend keinen Widersacher und deshalb herrscht Krieg.
 

Da stellt sich dann schon mal die Frage wo der dann sein sollte, der Widersacher! Das Flüchtlingsproblem hatte mich 1945 als 6 jährige schon so beschäftigt, daß ich mein Meisterstück ablegte. Hier ist der Post dazu und der kann gerne auch nochmals ins Gedächtnis gerufen werden und durch das Guckloch betrachtet werden:
 
Brotservice 1945
 
Helgele war gerade im Mai 6 Jahre alt geworden, als der Krieg zu Ende war. Schlagwörter wie Bomben, Gasmasken, Sirene, Fliegeralarm, Bunker usw. verblassten langsam und neue Wörter, Flüchtlinge, jetzt kommen die Flüchtlinge aus den Ostgebieten, hörte ich von den Erwachsenen. Ja, Flüchtlinge, Flüchtlinge für die 6 jährige Helga nicht vorstellbar, was ein Flüchtling ist und wie er wohl aussehen mag.
 

 Man sagte auch die haben nichts, nur Hunger hätten sie wohl. Nun Brot könnte ich besorgen dachte ich mir, aber die Flüchtlinge, wie komme ich an die heran. Die kämen auf der Straße daher wurde gesagt, aber Mama wollte immer nicht, dass ich zur Straße lief, ich sollte immer im Garten am Haus bleiben. Die kindliche Neugier siegte, rasch in die Küche, das ganze vorhandene Brot geschnappt und auf die Leyher Straße gelaufen. 
 
 
Da kamen Leute vorbei und in meiner Euphorie bot ich jedem Brot an: Hast du Hunger? Ich habe Brot! Es wurde mir aus meinen Händen genommen, aber wer die Menschen waren und ob es Flüchtlinge waren und ob sie wirklich Hunger hatten, bleibt bis heute ein Geheimnis.
Mein junges übervolles und überglückliches Kinderherz war nun endlich befriedet, was Mama mir danach für einen Marsch geblasen hat, weil wir nun schließlich selbst kein Brot hatten, könnt Ihr Euch ja denken. Aber...........als ich hörte, daß Mama bei den Nachbarn meine gute Seele lobte, konnte es ja nicht so schlimm gewesen sein.
 

Gerade jetzt in diesen Tagen mit dem Flüchtlingsdrama hat sich mir dies alles wieder ins Bewusstsein gedrängt. Das Unterbewusstsein vergißt eben nichts. Hunger, ein Wort das mich schon durch mein ganzen Leben begleitete. Es muss unendlich schmerzhaft sein, nichts zu Essen in den Mund stecken zu können.


Es sind nun 72 Jahre, 72 Weihnachtsfeste und 72 neue Jahre am 31.12. gewünscht worden. Wo ist die Zeit geblieben und was ist in der Zwischenzeit passiert. Gut, vieles ist erfunden worden zum Gemeinwohl aller hier, das wollen wir schon so klarstellen, vieles Unnütze aber auch dazu, oder gar nun dieses unüberwindbare Kriegsgerät das sie Überschall Marschflugkörper nennen. Das und vieles andere dazu wär lieber mal imaginär geblieben. So suchen wir mal das Gute, das Zwischenmenschliche vom Leben:
 

Dazu fällt mir ein, ich habe 1970 ein Wolllädchen entdeckt, das gerade eben neu eröffnet hatte. Gestrickt habe ich mit Mama schon immer, meist auch Strümpfe, sie waren rar, denn wir mußten viel zu Fuß gehen, Löcher an der Tagesordnung. Zur Innenstadt fuhr die Straßenbahn nur der Länge nach, wir mußten aber erst quer laufen um sie nutzen zu können. Das bedeutete 25 Minuten um sie zu erreichen.
 

 Ein Auto in der Nachkriegszeit utopisch, FF stand früher mal für Fleischerfachgeschäft, für uns allerdings: Füße/Fahrrad ergibt ebenfalls FF. An der Ecke liefen wir an einem Holzkiosk vorbei, der uns immer wieder einlud stehen zu bleiben, wir, das waren Mama und ich, evtl. auch noch mein Bruder, mehr hatte uns der Krieg nicht übrig gelassen. Im Kiosk drinnen war es wie Weihnachten, es gab etwas Brauchbares oder eben auch nichts.
 

Ob es wohl heute Nomotta Wolle in schwarz gab? Mama wollte sich ein Trachtenjäckchen mit einer Passe mit roten und grünen Streifen arbeiten. Dieses schwarze Jäckchen taucht heute noch öfters mal auf alten Bildern auf. Sensation, und das Herz hüpfte einem fast aus dem Leib wenn man  (Frau) das Wollgefühl des Schafes an seinen Händen spüren konnte. Dabei zeigt sich das Räderwerk wenn eines ins andere greift.
 
 
 Schaf gibt Wolle, die gibt Wärme, Schaf gibt Milch und Käse, hilft gegen Kuhallergien, weidet Büsche ab hält die Landschaft in Takt, düngt dabei ohne Chemie, Mensch was willst du noch? Später dann als wir, mein Helmut und ich heirateten und unsere Wohnung bezogen, eröffnete Frau Herrmann auch ihren Wollladen. 
 
 
Welch eine Freude, nur drei Ecken trennten mich von den Begehrlichkeiten. Das Lädchen lag so günstig für mich, daß ich laufen konnte. Früher schrieb man es ins Poesie Album: „An allen 4 Ecken soll Liebe drin stecken“, kennt ihr sicher auch noch. Links vom Lädchen der Johannisfriedhof mit dem Grab unseres berühmten Meisters Albrecht Dürer, rechts davon die Frauenklinik in der Helmut 1937 seiner Mutter in die Arme gelegt wurde, geradeaus unsere neue Wohnung und in der Mitte drin, oh wie wunderbar, die Straßenbahnschienen, links davon die Wohnung meiner Schwiegereltern, die diese ihrerseits von den Eltern übernommen hatten.
 

Der ganze Stadtteil heißt Sankt Johannis mit Blick schon auf die Kaiserburg und die Innenstadtnähe, auch mit den dicken Türmen ein Wahrzeichen von Nürnberg. 
 

Hinter dem Johannisfriedhof dann das Pegnitztal, heute renaturiert und frei zugänglich für alle Menschen mit Sinn für die Natur. Nicht verwunderlich, daß es zum einem begehrten Wohngebiet avancierte. Heute ist Frau Herrmann immer noch in ihrem Wolleck zu finden.
 

Ich komme auch immer noch vorbei, allerdings bin ich kein großer Kunde mehr, aber 100g Sockenwolle gehen immer mit. Dann gibt es in letzter Zeit, leider nur hinter der Maske, einen kleinen Plausch, über das Wetter, über früher,  oder über Krankheiten, manchmal greift auch noch eine andere Kundin mit in das Gespräch ein. Wer ist der bessere Metzger, der Kleinlein oder der Meier? Diese Dinge halt und auch die Schlaflosigkeit wurde schon heftig ins Visier genommen. Frau Herrmann liest oft halbe Nächte im Bett und das traf meinen Büchernerv und ich erzählte von dem Buch das ich gerade lese. Schon holte sie ihren Schreibblock und notierte den Titel, das wollte sie sich besorgen, kostete 20 Euro. Als immer so erzogenes, sparsames Kriegskind machte ich das Angebot das bereits gelesene Buch vorbeizubringen und wenn ich wieder Wolle holen gehe, nehme ich es wieder mit.  Diese entstandene zwischenmenschliche Beziehung findet einfach so statt. Wir siezen uns weiterhin, ich bezahle meine Wolle ohne Rabatt versteht sich, ich bringe ihr öfter wenn ich mit meinem Fiesta vorbeifahre, gottseidank kann ich es noch, wieder ein Buch vorbei und nehme das Gelesene  wieder mit. Ein schönes Geschenk für mich zu hören, daß ihr bis heute alle meine gebrachten Bücher gefallen haben.
Zwischenmenschlich kann einem das dabei so gut tun und hilft beim Schlafen.
 
Lucius Annaeus Seneca
 
Ohje ist das lang geworden, tschuldigt bittaschön, es geht manchmal net anders, eben....ganz oder garnet, ein bisschen schwanger gibts ja auch net....
Liebe Grüße
Euere Helga
💙💛

 * dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, Wolle selbst gekauft (Markennennung, Ortsnennung,  oder Verlinkung)

Verlinkt mit: *Samstagsplausch*, *Guckloch*, *Nadelgeplapper*, *ZiB*, *Himmelsblicke*

27 Kommentare:

  1. Also ich hätte noch weiterlesen können liebe Helga. Ich finde es immer so schön wenn du aus deiner Kindheit und den früheren Zeiten schreibst. Kann da richtig mit eintauchen, auch wenn ich selbst den Krieg nicht miterlebt habe. In der Schule war er mit sehr viel Anschauungsmaterial ein großes Thema, und mich auch schon immer mit Geschichte beschäftigt ist es um so schwerer zu verstehen wie "Idioten" immer wieder oder noch von Macht usw. träumen und mit Gewalt danach streben. So können wir wirklich alle nur hoffen und müssen vor allem jeden neuen Tag genießen um nicht in ein tiefes Loch zu fallen. Ich danke dir jedenfalls für deinen Post mit den persönlichen Momenten und natürlich für das schöne ZiB über welches ich mich sehr freue.

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und sende liebe Grüsse zu

    Nova

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Helga,
    deine Erzählungen aus der Vergangenheit, geschmückt mit schönen Fotos, faszinieren mich immer wieder.
    Du hast eine Art zu berichten die mich immer und immer wieder fesselt, man taucht ein in ernste und
    lustige Momente deines Lebens und die Neugier wird erweckt auf weitere Erfahrungen...
    Sende euch liebe Grüße, viele sonnige Momente wünsche ich euch beiden und alles Liebe, Karin Lissi

    AntwortenLöschen
  3. Einen sehr schönen, sehr interessanten Eintrag hast du hier geschrieben. Gerade lang genug, um meinen Samstag Morgen zu bereichern. *lach*
    Vielen herzlichen Dank dafür.
    Ein gutes Wochenende wünscht
    die Mira

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Helga,
    deine Berichte gespickt mit Bildern und kleinen Anekdoten aus deiner Vergangenheit sind so warmherzig geschrieben...es ist immer ein Genuss deine Posts zu lesen. Und an viele Einzelheiten kann ich mich aus Erzählungen meines Vaters erinnern ... und noch gestern hatten wir so ein Gespräch.
    Ich wünsche dir ein feines Wochenende und auch an Kerstin einen lieben Gruß von Marita, die die letzten Tage in Bad Dürkheim verbracht hat. ;-))

    AntwortenLöschen
  5. Eine Zeitreise in die man gerne mal eintaucht und die Zeit zwischen damals und heute vergleichen kann.
    Sehr interessant und fesselnd geschrieben. Ich wünsche dir weiterhin eine angenehme und gesegnete Zeit im Kreise deiner Lieben.
    Herzlich grüßt Sieghild

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Helga,

    mir kommen auch viele Erinnerungen und ich finde es schön Deine zu lesen - da kommen dann auch bei mir wieder neue Assoziationen!
    Ich habe den Krieg zwar auch nicht mitbekommen, aber noch ein Gefühl der Zeit durch die Erzählungen des Erlebten von meinen Eltern und Großeltern - denn Flucht und Hunger haben besonders das Leben meines Vaters geprägt - er kam auch Ostpreußen mit seiner Mutter die dann auf der Flucht gestorben ist. Wie ihn das geprägt hat ist immer noch in meiner Erinnerung und meine Mutter hat Asthma bekommen durch das Sitzen im Keller wenn die Bomben fielen!......

    Ein schönes, sonniges Wochenende trotzdem und liebe Grüße
    Liz

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Helga,
    ich liebe deine Ausflüge in die Vergangenheit. Du schreibst sie immer mit ganz viel Herz und so anschaulich, dass man meint dabei zu sein und alles mitzuerleben.
    Bis vor kurzem hätte ich mir auch nicht träumen lassen, mich in meinem Alter noch mit Stinger, Infrarotsuchköpfen, Täuschkörpern usw. zu beschäftigen. Hoffen wir, dass es bald wieder eine Zeit geben wird, in der wir diese Wörter ruhig vergessen dürfen.

    Sei lieb gegrüßt und habe ein schönes Wochenende
    Arti

    AntwortenLöschen
  8. Für dich muss das wirklich schwer sein mit den Flüchtlinge, da du dass alles schonmal erlebt hast. LG Romy

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Helga, ich mag diese Geschichten aus der Vergangenheit. Meine Oma hat mir früher immer sehr viel über den Krieg erzählt und vieles davon wird heute durch die aktuellen Kriegsbilder wieder in Erinnerung gerufen. Vielen Dank, dass du uns an deiner Geschichte teil haben lässt.
    Liebe Grüße Carolyn

    AntwortenLöschen
  10. Auf den Punkt gebracht. Bravo und vielen Dank!
    Tina

    AntwortenLöschen
  11. Als Kind der Schweiz, über 20 Jahre nach Kriegsende Geboren, habe ich wenig Ahnung. Natürlich bin ich belesen und nicht ungebildet, aber wir haben hier eine andere Wahrnehmung. Geschichtlich halt auch. Deshalb lese ich deine Erinnerungen mit grossem Interesse.
    Ich sieze die Mitarbeiterin in meinem Stoffgeschäft auch. Und trotzdem mögen wir uns, und reden oft noch dies und das.
    Dein Wollgeschäft wäre so ganz nach meinem Geschmack
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  12. Servus liebe Helga,
    interessant zu lesen und wie wahr - zum Thema Brot habe ich auch eine kleine Episode: Als ein Cousin 1947 Firmung hatte, wurde er gefragt, was er sich denn wünschen würde. "Einen kleinen Laib Brot, ganz für mich allein, von dem ich abschneiden kann wann ich will".
    Schönen Sonntag,
    Luis

    AntwortenLöschen
  13. Liebe Helga,

    mit viel Freude habe ich Deinen heutigen Beitrag gelesen und ich kann mich gut erinnern an die Geschichten, die meine Mama (auch Jahrgang 1939) uns erzählt hat und zum Glück auch heute noch ab und zu erzählt. Für sie tut es mir besonders leid, dass sie mit fast 83 Jahren nochmal sowas wie Corona mitmachen musste, was sie sehr in Ihren Aktivitäten eingeschränkt hat. Und nun auch nochmals Angst vor einem Krieg, der sicher viele alte Erinnerungen weckt. Meine Oma (Jahrgang 1902) die ihren Mann im Krieg lassen musste und mit 2 kleinen Kindern alleine da stand war trotz allem immer eine freundliche liebenswerte Oma, die mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat. Hoffen wir für uns alle auf bessere Zeiten.

    Liebe Grüße
    Burgi vom Bodensee

    AntwortenLöschen
  14. Liebe Helga, gerne war ich auf deiner Zeitreise dabei. Als Nachkriegskind, auf dem Land lebend, erzählten meine Eltern oft von dieser schrecklichen Zeit. Schade das von einzelnen aus der geschichtlichen Vergangenheit nichts gelernt wurde.
    Herzliche Grüße - Lieselotte

    AntwortenLöschen
  15. Liebe Helga,
    solchen Geschichten höre ich gerne zu.Ja momentan herrscht wirklich ein Gefühlschaos. Ich hoffe, dass bald wieder Frieden einkehrt!
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
    Christine

    AntwortenLöschen
  16. Liebe Helga,
    das war eine lange, aber schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
    Deine Geste mit dem Brot finde ich so lieb, auch wenn es danach etwas Ärger mit Deiner Mama gab.
    Meine Mutter hat als sie klein war, den Milchkrug umgeschüttet und sie und ihre Cousine haben auf dem Parket gelegen und die Milch aus den Ritzen geleckt.
    Meine Oma hat mir das erzählt und ich fand das immer sehr lustig als Kind, heute weiß ich jedoch, dass damals die Milch mehr als knapp und teuer war...
    So hat jeder seine kleinen Anekdoten und ich danke Dir für Deine.
    Ganz lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
  17. Liebe Helga
    ja, tiefgründig ist dein heuteiger Bericht. Lange haben wir ihn auf uns weirken lassen und so mache Zeile von dir hat uns betroffen gemacht. Wer hätte gedacht, dass das was aktuell in Europa passiert - je wieder wirklichkeit würde.
    Wir haben aktuell zwar auch hunger - aber nicht nach Brot sondern nach Frieden.
    Das wünschen sich für alle Menschen die Ayka mit Erika

    AntwortenLöschen
  18. Das ist ein schöner Bericht über eine Zeit, in der man mit wenigen Dingen zufrieden war. Meine Eltern haben wenig aus den alten Zeiten berichtet, denn sie wollten das alles vergessen. Sie hatten einen unglaublichen Drang, etwas erleben zu wollen und arbeiteten beide in der Schuhindustrie, wo man gut Geld verdienen konnte. Damit kauften sie sich schöne Dinge und fuhren oft in Urlaub.
    Zum Glück müssen sie nicht mehr erleben, dass nun wieder Krieg in Europa herrscht.
    Für die Zukunft meiner Kinder und des Enkelkindes wünsche ich mir auch vor allem Frieden.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

    AntwortenLöschen
  19. Guten Morgen Helga,
    gestern konnte ich nicht mehr antworten, weil wir mit den Rädern unterwegs waren und dann noch in einer Gartenwirtschaft versumpft sind.

    Zum Thema Krieg, als der Krieg im ehemaligen Jugoslawien tobte, nahm man das zur Kenntnis, auch hier wurden viele Kriegsverbrechen begangen. Viele Flüchtlinge kamen zu uns, interessiert hat das damals leider nicht soviele.
    Mehr möchte ich dazu nicht sagen, es gibt hier zuviele verschiedene Meinungen und man muß auch mal schauen, was im Donbas so vor sich gegangen ist.

    Jetzt kauft man sich das Gas in einem Land, in dem die Menschenrechte am Boden liegen, wo die Scharia herrscht, Frauen bei Vergewaltigungen angeklagt werden. Wenn das so besser ist?? Aber in Punkto Scharia haben wir ja auch einen Grünen der sie wieder bei uns teilweise einführen möchte. Super!!

    Aber das war jetzt meine Meinung, jaaa, es gab nach dem Krieg viele Flüchtlinge, sie waren nicht so gerne gesehen, weil man Angst hatte, dass das wenige, das man selbst hatte auch weggenommen wurde.
    Ich hatte nie was gegen sie, ich hatte sogar eine Freundin aus den Ostgebieten, die mit ihren Eltern die Flucht über das Haff gewagt hatten. Die Edeltraut, was wohl aus ihr geworden ist??
    Meine Oma mußte sehr viel Lastenausgleich bezahlen. Das war schon hart.

    Meine Oma hatte in ihrem Haus in Cleversulzbach Menschen aus Bessarabien, mit denen sie auch, nachdem sie ausgezogen sind, eine Freundschaft gepflegt haben.
    Ich bin man gespannt, ob sowas wiederkommt, dass man, wenn man Platz ins einem Häusle o.ö. hat einen Einquartierung bekommt und ob dann die Solidarität auch so groß ist.

    Meine Oma hatte auch andere Menschen, die sich nicht so gut benommen haben, wie die Menchen aus Bessarabien.
    Aber warten wir mal ab, was noch kommen wird.
    Die Zeiten werden nicht besser werden, es wir sich vieles ändern.

    Auf jeden Fall danke ich dir für den Bericht und das Mädle auf dem Bild ist so goldig.
    Habs fein und heute ist der Tag eine Stunde kürzer, aber das schaffen wir alles mit links.
    Liebe Grüße Eva

    AntwortenLöschen
  20. Ein wahres Sprichwort mit einem schönen, kleinen Wölkchen versehen, das ist nett!
    Dass dein Beitrag, liebe Helga, ein bisschen länger war, das hat nicht geschadet, denn er war ja so schön geschrieben, ich hätte noch weiter deinen Worten und Bildern lauschen und folgen mögen.
    Jetzt weiss ich auch wo du deine Sockenwolle kaufst, in Griesheime hatten wir auch mal ein solches Lädchen, (in den 70/80ziger Jahren) das hieß Strickliesel, gibt es nicht mehr, wie so vieles. Nichts bleibt wie es ist - wenn doch, dann um so besser! Wie schon gesagt, ein schöner Beitrag ist das, bitte weiter so!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  21. Liebe Helga,
    wieder ein sehr berührender und kurzweiliger Post! Ich habe gerne gelesen und musste über die Geschichte mit dem Brot so schmunzeln. Ja, manchen Menschen ist die Nächstenliebe einfach ins Herz gelegt und ich finde es schön, dass du dazu gehörst. Auch deine Bilder sind sehr schön und der kleine Wollladen ist richtig nett.
    Liebe Grüße - auch an Kerstin - und eine gute neue Woche!
    Ingrid

    AntwortenLöschen
  22. Ja da geht einem das Herz auf, wenn man liest wie Du es machst. Mit so viel
    mehr , was ich bei vielen vermisse. Einfach etwas tun, weil es sich gut anfühlt.
    So ist es am schönsten. Als ich letztens einen ganzen Stapel Decken und einen
    großen Karton Hygiene zur Spendenstation abgegeben habe , hat es sich einfach
    gut angefühlt. Deine Erinnerungen lese ich gerne :))
    LG heidi

    AntwortenLöschen
  23. Ich hab es immer mögen, wenn zu Hause und bei den Großeltern von früher erzählt wurde. Traurige und lustige Geschichten und so lernt man die eigene (Familien-) Geschichte kennen. Und ich habe auch dir gern zugehört bzw. gelesen!
    lg

    AntwortenLöschen
  24. Das hast du wieder so schön geschrieben - wie immer mit so viel Herz. Deine Erinnerungen sind immer sehr interessant. Dazu die schönen Fotos.
    Und ja - das Zwischenmenschliche braucht man - und in manchen Zeiten ganz besonders.

    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

    AntwortenLöschen
  25. Hallo Helga,
    wie nett Deine Geschichte als "Brotgeberin"! Auch die Jahrzehnte lange Beziehung zur Wollfrau ist sehr charmant. Mein Vater war auch ein Flüchtling und ich weiß aus seinen Erzählungen das es nicht einfach war sich eine neue Existenz aufzubauen. So richtig willkommen waren sie damals nicht die Flüchtlinge. Man hatte ja selber nicht viel und sollte jetzt auch noch teilen. Später als Jugendliche hörte ich oftmals, "ach Du kommst aus dem Flüchtlings Viertel". Das war aber ca. 25 Jahre nach dem Krieg! Für mich komplett unverständlich. Helfen wir den Vertriebenen, jeder wie es in seiner Macht steht.
    LG...Stephanie

    AntwortenLöschen
  26. Das kleine Helgele war wirklich eine gute Seele - und ich denke, sie ist es nach wie vor! :-)
    Ich mag sowohl deine Schildeurngen als auch deine Fotos zu diesem Beitrag - Klein-Helga, die Figuren, die aussehen wie "auf der Flucht" (stammen die aus deinem Fundus, liebe Helga?), der süße, nostalgische, himmelblaue Dreirad-Wagen, der Beweis, dass die NOMOTTA-Wolle standhafter ist als andere Wollen, die Fotos aus dem Wolladen, das Schaf undundund. Wirklich schön, dass es den Wolladen noch gibt und dass es dort einen so netten Austausch (inkl. Büchertausch) gibt! Für die Länge deiner Beiträge brauchst du dich echt nicht zu entschuldigen, ich hab mich gut unterhalten und wieder ein bissl was dazugelernt!
    Alles Liebe
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2022/03/von-fischen-die-tomaten-dungen-von.html

    AntwortenLöschen
  27. Wie schön du das wieder geschrieben hast, sehr beeindruckend wie ich finde.Passend schön sind deine Bilder! Liebe Grüße
    Christine

    AntwortenLöschen

Kommentarfunktion auf dieser Webseite:
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.

Wir freuen uns sehr über jeden einzelnen Kommentar und möchten uns dafür ganz lieb bei Euch bedanken !