Für alle die noch nichts über mich wissen:
Ich musste meine Heimat
Griechenland vor 45 Jahren zwangsläufig verlassen, sozusagen: Ich wurde gegangen, einfach verschleppt. Die Bärenoma Helga hat mich für ihre Tochter, die Bienenelfe Kerstin, aus meinem Käfig befreit und weil ich nicht nach
Hessen oder gar nach Korea mit umziehen wollte, bin ich hier in meinem
schönen Bayern, bei meinen allerliebsten Pflegeeltern Helga und Helmut, in
unserem gemeinsamen Garten geblieben.
Heute bekomme ich Damenbesuch. Ich wurde schon oft gefragt was ein
krötensicherer Garten ist. Na ja, man kann ja mal ausgehen wollen! Früher als
Teenie hat mir das schon gefallen, aber nach dem 3. Mal war Schluss - Aus -
Ich saß fest. Alles verbarrikadiert .... Man könnte ja auch noch
klettern, zeige ich Euch:
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Foto: Facebook |
...aber das bin nicht ich, ich sitz ja in keinem Käfig, hab ja einen tollen Garten ganz für mich alleine, das sah ich zufällig mal
in einem Journal. Ich bin zu alt, 45 Jahre oder mehr und wiege 2.120
Gramm.
Ja, und heute kommt Hermine Spreckelmeyer zum Rucola-Brunch und bringt
ihre Kinder mit...
...und da muss wirklich alles dicht sein. Bio Rucola zart und fein als
Selbstvermarkter für Veggies die die Ranking Liste anführen, ein absolutes
muss.
Bei
den vielen Asylbewerbern in unserem Land ist dann auch die Vaterschaft nicht
ganz einfach zu bestimmen und so haben wir eine Multiculti-Gesellschaft bei
unserem Brunch am Tisch sitzen.
Männer sind nicht mehr
erwünscht, jenseits der Wechseljahre ist der Drang nach der Männerwelt nicht
mehr vorhanden, wobei Schildimänner sowieso keine zärtlichen Liebhaber sind,
sondern schlicht und einfach "Grobiane" die einen ewig verfolgen um auf sich
aufmerksam zu machen und einem dann in die Füße beißen. Aua! Komische
Liebesspiele? Nein, Zutritt bei mir verboten.
Gerade schleicht sich hier Nachbars Rudi heran und schaut durch den Zaun.
Begehrlichkeiten wecken bei ihm die Sinne, aber nein, hier ist er nicht
erwünscht.
"Hermine", sage ich, "Kürzlich sah
ich bei einem meiner Streifzüge über die Wiese ein Journal liegen,
da war
ein Herr in Badelatschen abgebildet der mit einer Artgenossin auf der Straße
spazierenging. Ob die wohl in die Stadt gegangen sind ein neues Outfit kaufen?"
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Foto: Facebook |
Ha, ha, vom gleichen Stoff des Kleidchens trug der feine Herr ein
"Kramtascherl" bei sich. "Schööööön", sage ich, "passt geradezu perfekt. Weißt Du
Hermine, ich kenn da eine Bienenelfe, die Stephie, die näht mit großer Leidenschaft solche
Kramtascherl und eine Sticki hat die auch, ach was bin ich neidisch, so könnte
ich auch noch ein Label in Auftrag geben. Mal überlegen....... oder........, na
ja, man kann halt nicht alles haben."
Da gibt es auch noch die nette Dame,
Madeleine Christoph, die bringt immer das Tier-Journal vorbei und dann
streichelt sie mir zärtlich über meinen Panzer. Das tut guuuuut! Sie ist nämlich
Friseuse! Vielleicht vermisst sie bei mir das Fell, kurz - lang - oder lockig.
Sicher würde sie mir gerne eine neue Frisur machen, geht aber leider nicht. Ich
sag ja ..... alles kann man eben nicht haben!!!
So, jetzt machen wir uns an
die Nachspeise. Geeiste Melone, köstlich und saftig.
Die Multicultis
haben genug getobt auf der Wiese und ihr Ballspiel beendet.
".......zicke-zacke-Hühnerkacke.......", schallt es durch den Garten.
Mampfi, die deutsche Variante mit den lustigen Löchern im Panzer, benimmt sich
gerade mal wieder etwas daneben. Da muss Hermine dem Grünzeug aber noch gehörig
Anstand beibringen. Hermine
gähnt bereits, Zeit aufzubrechen, den Hut aufsetzen und hinaus zumTor.
Ich gähne auch, ist ja bekanntlich ansteckend und so ein Besuch ist auch
anstrengend. Ich mach mal ein Päuschen, muss mich kurz erholen, leg mich aufs Ohr und
verzieh mich in meine Behausung.
Herzliche
Schildigrüssle
Eure Frau Meier
♥♥♥