von Helga
Frühe Dunkelheit, Wollsocken, Kuscheldecke, Tee und Leckereien, ein
spannendes, oder ein Seelenbuch, egal, jeder lebt seine Stimmung aus, in der er
sich gerade befindet.
Die kleine Lesende von Jean-Baptiste
Camille Corot stachelt uns an.
Gelesen habe ich für
Euch:
Die Reise der Amy Snow von Tracy Ree
So, was soll ich Euch sagen, was wollt ihr
wissen?
Gleich vorweg mal, es hat mir gefallen, sehr
sogar. Eine eigenwillige Heldin, eine meisterhaft geschriebene
Story und ein großes Rätsel, was kann sich ein Leser mehr wünschen. Leicht
lesbar und flüssig geschrieben, eine Charakterzeichnung die sofort Sympathien
und Antisympathien weckt und eine Geschichte die einiges an Spannung erweckt.
Sie entwickelt sich allerdings äußerst langsam, nimmt aber durch den Tod
Aurelias schnell an Fahrt auf. Auch der Ort der Handlung, England und die Zeit
19. Jahrhundert, trägt zur Faszination des Buches bei.
Aurelia, eine kleine Rebellin, ist der größte Schatz von Lord und Lady Venneway. In den Zwängen Anfang des 19. Jahrhunderts schickte es sich nicht, ein allzu lebhaftes
Kind zu sein.
1831 ist ein bitter tiefer Winter und die
8-jährige Aurelia macht sich auf zu einem unerlaubten Ausflug, auf den
elterlichen Herrschaftssitz und findet beim Herumtollen im Schnee, ein nacktes
Baby, vor Kälte fast erfroren. Sie hüllt es in ihren Mantel und stürmt ins Haus.
Nur unter Protest und der Wahrung des guten Rufes, darf das Findelkind bleiben.
Aurelia kümmert sich liebevoll um ihren kleinen Schatz, den Sie Amy Snow
nennt. 17 Jahre später, nun schon Erwachsen, stirbt unsere
Heldin an einer Krankheit. Amy bleibt untröstlich und ungeliebt von den
Venneways zurück und wird einen Tag nach der Testamentseröffnung vom Herrensitz
Hatvill Court vertrieben. Doch Aurelia hat auch noch nach ihrem Ableben für ihre
kleine "Schwester" gesorgt. Durch einen Mittelsmann mit viel Geld versorgt,
bittet sie Amy auf eine Schatzsuche durch das viktorianische Zeitalter Englands.
Ihr erstes Ziel soll London sein.Eine wunderbare Geschichte um
zwei so ungleich behandelte Mädchen, die trotz aller Widerstände eine
Freundschaft eingehen, die weit über den Tod hinausgeht.
Wir begeben uns mit Amy auf eine Reise bei der nicht ganz klar ist, welchem Zweck sie dient, Aurelias Geheimnis zu entdecken, oder Amy die Welt außerhalb von Hatvill Court zu zeigen und Amy erwachsen werden zu lassen. In der damaligen Zeit war das Herumreisen nicht verheirateter Frauen eher ungewöhnlich, wenn nicht sogar völlig ausgeschlossen. Eine zauberhafte Lektüre in die man sich regelrecht vergraben kann.♥ Vorzumerkern auch als Weihnachtsgeschenk, denn der Heilige Abend ist schneller da als wir glauben.
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Helen Hayes |
Zauberhafte Lesestunden wünscht Euch
die Helga 👓
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Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.