Sonntag, 21. September 2014

Der Schatz im Karpfen

von Kerstin und der Bärenoma Helga


Hallo Ihr Lieben, einen schönen Sonntag und einen guten Appetit wünsche ich Euch heute


Wisst Ihr was das ist ?


  Na sicher, ein Armband doch!
......und diese honigfarbenen Steinchen? Na, was wohl ...... Bernstein......
Falsch, total falsch, Karpfensteine sind das..... Ätsch....Bätsch!


Ja, unsere ach so beliebte Delikatesse, ein "Aischgründer Spiegelkarpfen" aus dem Frankenland, der Cyprinus carpio, engl. carp, hat einen "Edelstein im Kopf".
Nachfolgender Zeitungsbericht klärt auf:

 

Im Karpfenkopf stecken begehrte Edelsteine


Im Augrust geht’s los. Sie haben richtig gelesen. Es ist der August, in dem die Familien Hauber und Hebendanz die Karpfensaison eröffnen. Nie von den Monaten mit R gehört? Nur in diesen gibt es den fetten Aischgründer, und immer dann gehen die Vier auf die Jagd nach Karpfensteinen. Der frühe Vogel fängt den Wurm - also wird beim R eben ein bisschen geschummelt.


Karpfensteine? Martha Hebendanz freut sich immer noch wie ein Kind, wenn auf dem Gesicht eines Gegenübers wieder einmal ein riesiges Fragezeichen erscheint. «Des glaabt immer kanner», strahlt sie und hat neulich sogar beim Fischmarkt nachgefragt, «ba die Exberdn hald». Ergebnis: nie gehört. Die Herrschaften waren absolut blank.

«Schauer’S her.» Schnell holt die quirlige Frau ein braunes Gläschen hervor, in dem es klappert. So zeigten einst genesene Menschen ihre entfernten Nierensteine stolz der Verwandtschaft. Erst der Ultraschall, der die schmerzenden Trümmer pulverisierte, machte diesem schönen Brauch ein Ende.

Mümpfelnde Rohlinge

Hier klappern freilich nur nach Fisch mümpfelnde Rohlinge, und die ehemalige Zahntechnikerin schüttet ein paar der rosig-stumpfen Stücke in ihre Handfläche. Irgendwie herzförmig und ein wenig wie Bernstein schauen sie aus, diese hart gewordenen Knorpel. Rein gar nichts deutet auf ihren späteren Reiz am Goldkettchen hin.

Gut versteckt im Kopf des Karpfens sitzen diese Steine, von denen die Sammler glauben, dass der Fisch sie quasi als Scharnier zum Kopfschütteln braucht. Sowohl Helmut und Helga Hauber als auch Martha und Gerhard Hebendanz sezieren im Gasthaus Süß in Buch bei Weisendorf seit über 30 Jahren noch jeden Fischkopf, der ihnen unters Messer kommt. Fischhälften ohne Rückgrat serviert man ihnen dort schon lange nicht mehr. An denen hängt nämlich die steinlose Kopfhälfte.

Und wozu der ganze Aufwand? Reicht es etwa nicht, das rösche Tier einmal im Monat im Karpfengrab überm Hosenbund anständig zu bestatten und einen Schnaps drauf zu trinken? Von wegen. Jetzt tischt Martha Hebendanz in ihrer Dachwohnung in der Altstadt triumphierend die mit feinem Zahnbohrer polierten, mit farblosem Nagellack zum Glänzen gebrachten und mit einem Bohrloch versehenen Endprodukte auf.

Es sind eigentümliche Ketten aus Karpfenstein - Freundin Helga ziert sich nicht lang und entblößt das Handgelenk: Auch da klimpert ein Karpfen-Armband. An fünf weißen Kunststoffbüsten, wie sie altmodische Juweliere gern ins Schaufenster stellen, hängen weitere güldene Ketten mit - erraten. «Etz is a Ruh. Des Gefutzel immer.» Martha Hebendanz, resolute Produzentin des fischigen Gebaumels, hat inzwischen die Nase voll. Zumal sie lieber Perlen trägt als Karpfensteine.
CLAUDINE STAUBER (Nürnberger Nachrichten)

 
Inzwischen ist alles durch diese Presseveröffentlichung so publik geworden, dass es mittlerweile in Neustadt/Aisch ein Karpfenmuseum gibt, wo unter anderem die Colliers als Leihgabe von Martha ausgestellt sind. 


So, Ihr Lieben, Rätsel gelöst, wieder was dazugelernt. Meinem lieben Papa schmeckts erstmal saugout, bevor er auf die Schatzsuche geht. Ich muss leider noch warten bis ich in meine alte Heimat fahre, um auch ein gebackenes Kärpflein mit Kartoffelsalat zu verspeisen.


Die Saison geht ja noch bis Ende April, solange finden wir das berühmte "r" in den Monatsnamen. Nach einer kurzen Sommerpause heißt es dann ab
Ende "Augrust" aber schon wieder "Auf geht's in die nächste Runde.
                         
Petri heil Ihr Lieben und ein schönes Restwochenende wünscht Euch

Eure Kerstin
♥♥♥

23 Kommentare:

  1. Liebe Kerstin,

    das ist ein besonders interessanter Post.

    Einen frohen Sonntag wünscht dir
    Elisabeth

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  2. Liebe Kerstin,
    was es alles gibt!
    Hab ich noch nie von gehört :-)
    Aber es ist schon sehr interessant!
    Ich esse ja gerne Karpfen - muss ich mal gucken :-)
    Ganz viele liebe Sonntagsgrüße
    sendet dir die Urte :-)

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  3. Liebe Kerstin,
    das gibt es doch nicht - wieso hab ich noch nie davon gehört - Wahnsinn -
    aber schön sind die Steine - man lernt echt nie aus -

    ich wünsche dir einen wundervollen Sonntag -

    liebe Grüße - Ruth

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  4. Ihr beiden lieben Verfasserinnen :o)
    Ich bin ja schon vorinformiert, aber trotzdem bleibt die Sache interessant! Vorher hatte ich auch noch nie davon gehört. Und die lieben Bilder freuen mein Herz auch so sehr ♥ Warum steckt denn da das Schild im Karpfen? Der Preis?? 11,90 €uro oder DM??
    Bin gespannt, wie viele Bloggerinnen nun auf Schatzsuche gehen, bei ihrem nächsten Karpfen auf dem Teller ;o)
    Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag. Bleibts mir gesund und munter und fühlt Euch gedrückt von der Elke :o))))

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  5. Liebe Kerstin,
    davon habe ich auch noch nie gehört ;o)! Herzlichen Dank, da habe ich wieder etwas dazu gelernt ;o)! Einen schönen Sonntag und ganz viele, liebe Grüße,Petra

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  6. Hej liebe Kerstin,
    naaa bitte...Sachen gibt es . Man lernt echt nicht aus...*lach* :-)

    Viele, viele Sonntags Grüße
    Deine Tina

    PS: Mache es dir gemütlich!

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  7. Hallo Kerstin,
    ei, das wusste ich aber auch nicht. Ich hätte auch auf etwas schäbigen Bernstein getippt, so kann man daneben liegen. Also wieder etwas gelernt.
    Liebe Sonntagsgrüße
    Manu

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  8. Liebe Kerstin,
    na, von sowas habe ich noch nie gehört!!! Kein Wunder, denn ich habe auch noch nie einen Karpfen gegessen!!!! Muss ich nun unbedingt nach holen!!! Schon allein wegen des Schmucksteins!!!!!!!
    Herzlichst
    Yvonne

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  9. Liebe Kerstin,
    ein ganz interessanter Post! Man lernt nie aus. Die Steine sehen wirklich wie Bernstein aus und machen sich als Schmuck sehr gut.
    Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag,
    Mella

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  10. Sehr interessant , liebe Kerstin , was es nicht alles gibt . Man lernt wirklich nie aus . :)
    Liebe Grüsse Heike

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  11. Liebe Kerstin,
    hätte auch auf Bernstein getippt:)Hab ich auch noch nie von gehört und das ist bestimmt ein ganz besonderer Schatz!
    Karpfen hab ich übrigens noch nie gegessen...
    Danke für deine immer so netten Besuche bei mir:)
    Ganz liebe Grüße von
    Kristin

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  12. Liebe Kerstin,
    phänomenal, wusste ich auch nicht - darf ich dennoch keinen Karpfen mögen bitte?!!
    Danke für die Info!
    Hab eine wundervolle Zeit - Nasenbussi ausgeteilt
    Elisabeth

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  13. Ein toller Post, ich kannte es schon. Aber so toll wie bei Dir hab ich noch nicht drüber gelesen.
    viele Grüsse
    Elisabeth

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  14. Hallo Kerstin und hallo Bärenoma,
    jetzt staune ich aber nicht schlecht und diese Ketten sehen wirklich toll aus!
    Eine Ähnlichkeit mit Bernstein ist nicht von der Hand zu weisen, aber die Form der Karpfensteine ist unverkennbar und immer gleich, wenn ich das richtig gelesen habe?
    Ich finde den Hauber-Opa in dem kleinen YouTube-Filmchen auch sehr nett und er präsentiert den Kauplatten-Mahlstein wirklich ganz fachmännisch!
    Liebe Grüße,
    Heidi

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  15. Liebe Kerstin,
    früher bei meinen Eltern und bei der Oma wurde oft Karpfen gegessen, aber das mit den Steinen wusste ich nicht, das ist sehr interessant und es sieht wirklich wie Bernstein aus, ein toller ausgefallener Schmuck und ein sehr lehrreicher Post, sagt mal noch einer, bloggen bildet nicht.
    Ich werde gleich mal daheim nachfragen ob das einer weiß mit dem Schatz im Karpfen
    alles Liebe von Tatjana

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  16. also jetzt bin ich ja eine waschechte Nürnbergerin ... aber von den Edelsteinen im Karpfenkopf wusste ich bisher noch nichts. Gut dass ich dich Kerstin - und damit auch deine Eltern - kennengelernt habe :-)
    Den Artikel in der NN habe ich sehr gerne gelesen. War interessant zu lesen - und auch die Bilder und das Video fand ich sehr schön.
    Jetzt muss ich mit Jo natürlich bald mal einen Karpfen essen gehen ;-)

    vielen Dank - und herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  17. Da bin ich ja baff....habe auch zuerst an Bernstein gedacht^^ Schon alleine auf die Idee zu kommen in einem Fisch was zu suchen bzw. es zu untersuchen, und dann sowas Schönes draus zu machen. Echt toll und auch ich danke dir für den tollen Beitrag. Für mich neues Wissen freue ich mich darüber.

    Liebe Grüsse

    N☼va

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  18. Was es nicht alles so gibt?! :-)
    Ich habe doch glatt auch auf Bernsteine getippt.
    Sehr interessant was du zu erzählen hast über Karpfen und Schmuck.

    Herzlichst
    Julia

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  19. liebe kerstin, danke für deinen besuch!!!
    ich hätte auch auf bernsteine getippt!!! sowas habe ich noch nie gehört!!! und den kartoffelsalat würde ich mir jetzt auch gern schmecken lassen!!!
    alles liebe von angie

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  20. Liebe Kerstin,
    man kommt doch aus dem Staunen nicht heraus. Was es nicht alles gibt *tss
    *danke* dir für diese interessante Geschichte,
    und ich wünsche dir mit deinen Lieben eine herrliche Herbstwoche,
    gaaaanz <3lich grüßend, Renate ;o)

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  21. Was für tolle Geschichte, liebe Kerstin, denn auch mein Tipp hier war Bernstein. Nie und nimmer hätte ich an Karpfen gedacht, obwohl, ja, ich mag ihn sehr
    und dass er deinem Papa geschmeckt hat, das kann ich gut nachvollziehen.:-)

    Liebe Grüße und eine schöne neue Woche für dich
    Christa

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  22. Liebe Kerstin,
    von Karpfensteinen habe ich noch nichts gehört. Ein interessanter Beitrag. Was es nicht alles gibt…..

    Ganz ♥-lich grüßt
    Uschi, die nun lesen wird, wie du zum Katzenliebhaber wurdest

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  23. Hallo liebe Kerstin,
    Das hab ich noch nieeee gehört Karpfenstein das gibt´s doch nicht.
    Danke wieder was gelernt eine coole Geschichte.
    Hab eine schöne Woche und sei ganz ganz herzlich gegrüßt.
    Barbara
    PS: Wie läuft´s mit Eurem Haus????

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