Samstag, 11. Februar 2023

Die Zeit verwischt alle Spuren

Meine allererste Spurensuche heute gehört Frau Meier. Ich schleiche in die Kellerräume hinab und höre.....nichts. Frau Meier ruht noch, ist ja auch noch Wintermonat Februar. 


Gerüstet wäre ich ja,  frühlingshafte Leibspeisen wie Chicoree und Feldsalat auf Lager. Na ja, ess ich halt die guten Stückchen dann selbst. Da sitz ich mit meinem Strickstrumpf und grübele nach. Wo ist sie geblieben die Zeit, die Jahre und unsere Vorhaben. Viel wurde umgesetzt, aber es wird nicht weniger, laufend werden wir mit Neuem überhäuft, das muss alles bearbeitet und gelesen werden.

Ein Schäfchenhimmel an der Hefefabrik für Heidi

Die Spuren verwehen, Lützerath ist passee. Ein ganzer Siemens Komplex entstanden nach dem Krieg auf fruchtbarem Ackerboden in Nürnberg, nun schon wieder erdbodengleich für Neues! Geopfert dafür die Hälfte einer riesigen Laubenkolonie samt Straßenneubau. An die Devise die ausgegeben wurde, das „Versiegeln von Böden zu minimieren“ hält sich sowieso keiner. Warum nur warum und wer hat das Geld dazu!? Neuer Wohnraum auf Feldern von Gemüseerzeugern. Treibhäuser soweit das Auge reicht.


Nun die alte Hefefabrik mit ihrem riesigen Turm steht schon seit 1855 in Nürnberg im  Ortsteil Buch. Nicht mehr rentabel, weg damit, Büros im Angesicht des Home Office müssen entstehen.  Alles in der Einflugschneise zum Airport Albrecht Dürer. Verstehe das wer will, ich nicht mehr. Braucht man das unbedingt?


Die Spuren am alten Kanal mit den Treidelschiffen und den ziehenden Pferden, die allesamt „Elfriede“ hießen. Romantik ist zum Fremdwort geworden, die sucht man nun anderswo. Doch wo? Genau geschaut dahinter, ist auch nur Elend und Armut zu sehen. Aber wer schaut heute noch genau in dieser schnelllebigen Zeit. Die Luxushotels brauchst du nicht zu schauen, da ist alles Top! Mitnehmen was geht outdoor, wenn man unterwegs ist. Spuren sind und bleiben eben nur Spuren, für jeden in anderer Form und in Erinnerungen schwelgend, welche einem gerade zum Gemüt passen.


Warum früher die Zeit nicht raste, habe ich bei meiner Strickstrumpfbeschäftigung nun erkundet. Die freie Zeit heute macht uns zu schaffen. Bis 18 Uhr musste man früher arbeiten und samstags bis 12 Uhr. Urlaub 2 Wochen, sprich 10 Tage und je 1/2 am Samstag, das waren 11 Tage. In der Geldbörse war auch nicht gerade ein Überhang, zum Geld ausgeben. Die Hilfsgeräte in der Küche und im Handwerk, Bohrmaschinen und Traktoren, Rasenmäher, Staubsauger etc. machten die Arbeit leichter und schafften mehr Freiraum auch für Sport und Golf spielen, man lebte weiter auf.


Gut so trotzdem wie es gekommen ist, es ist unser Leben und wir wollen und sollen es auch genießen, alles mitnehmen was uns wichtig erscheint, solange wir es können. Meine Verwehungen von Spuren sind mein Geburtshäuschen und mein Gärtchen. 


Auch da wurde gerodet und umgestaltet. Der Kirsch- und der Birnbaum Opfer der Garage die man haben wollte. Der rote Winterapfel noch von meinem Vater in der Mitte der 30iger Jahre gepflanzt mit dem schönen Namen „Roter Eiserapfel“ in Bamberg erfunden und in Nürnberg weiterverbreitet.

Katze Mucki

Spurensuche der weißen Tafthaarschleifen für meine dicken tizianroten Zöpfe die Mama mir nicht kaufen konnte, weil sie erstens teuer waren und keine Überlebenschance hatten.


Spurensuche über die Bombennächte im Januar 1945, als Mama mit mir auf dem Gebäckträger ihres Fahrrades nach Ochenbruck in Eiseskälte zur Reinholdshöhe fuhr um vor den Tieffliegern (30.1.33 Machtergreifung in Hitlers unberechenbaren Händen) Schutz zu finden. Ein Dorfgasthaus am Waldrand, man kannte uns und wir durften mit anderen Schutzsuchenden auf dem Fußboden schlafen. Eine Decke hatte Mama für uns alle dabei, etwas zu Essen gab es in der Gastwirtschaft und mein Bruder hatte sein eigenes Fahrrad und zitterte vor Angst wie Espenlaub. Er war 1945 schon 14 Jahre alt und wollte so gerne Zahnarzt werden. Das Leben ist Veränderung und diese Orte hier verändern sich wie alles andere auch. Wir können nichts festhalten. Die Zeit ist wie ein Fluß. Er trägt uns fort und meistens viel schneller als uns lieb ist.


Sehr emotional ist das wieder geworden, so beende ich meine Spurensuche, vielleicht finde ich in den Verwehungen wieder den Anschluss, dann lasse ich es Euch wieder wissen.

Albert Schweitzer

Herzlichst Helga

30 Kommentare:

  1. Liebe Helga, es ist gut, seine Wurzeln zu kennen. Du hast im Leben viel erlebt. Es ist eine Zeit der schnellen Veränderung und daran kann niemand von uns etwas ändern. Die Zeit läuft und läuft und nach jedem Winter kommt wieder ein Frühling.
    Ich bin sehr gerne mit Dir in die Vergangenheit gereist und habe ein Stück aus Deinem Leben erlesen dürfen. Danke dafür.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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  2. Liebe Helga,
    was hinterlassen wir, wenn wir eines Tages unserem Schöpfer begegnen? Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Zumindest wäre es schön wenn jeder eine Spur der Liebe hinterlassen würde. Aber selbst dies sind heute wohl zu hohe Erwartungen. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind psychisch auf Behandlung angewiesen. Ob dies wirklich nur wegen Corona ist, bezweifle ich. Wer morgens hektisch in Kita/Schule abgegeben wird, am späten Nachmittag eingesammelt und dann meist ohne gemeinsames Abendessen zeitig ins Bett muss, damit die Eltern auch mal entspannen dürfen, fühlt sich sicher nicht unbedingt von Herzen geliebt.
    Es ist einfach ein großes Geschenk in Glückseligkeit aufwachsen zu dürfen und von diesen Erinnerungen lange zehren zu können.

    Auch dieses mal bin ich sehr gerne mit dir in die Vergangenheit gereist und habe die herrlichen Erinnerungsbilder ein wenig neidisch betrachtet. Hatte sicher schon mal erwähnt, dass meine Stiefmutter alle meine Fotoalben weggeworfen hatte. Sie ist übrigens ein paar Tage vor Weihnachten gestorben und hat in meinem Herzen auch keine Spur der Liebe hinterlassen.
    Auf jeden Fall bin ich sicher, dass deine Spurensuche wesentlich positiver ausfällt.

    Herzliche Wochenendgrüße
    Arti

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  3. Servus Helga, viele Familien haben tiefe Lebensspuren hinterlassen und wurden mit den Ereignissen mit gerissen. Das ist heute auch so und trotzdem in vielem unterschiedlich. Die allermeisten Menschen möchten ihr Bestes aus ihrem Leben machen, haben aber nach wie vor nur im eigenen Umfeld wirklich Einfluss darauf wie ihr Leben verläuft.
    Deine Lebenspuren sind tief und zeigen wie schnell alles Vergangenheit ist. Wir machen das beste daraus! Frau Meier gehört auch dazu, bald leistet sie dir wieder Gesellschaft.
    Lg aus Wien

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  4. Schön so in die Vergangenheit zu reisen und danke für die tollen Bilder ... der Kanal lässt mich auch immer wehmütig werden. Und dorthin soll meine Familie der erste Radlausflug heuer führen - wir freuen uns schon drauf dort gemeinsam Zeit zu verbringen und Spuren zu suchen. Viele Grüße Ingrid

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  5. Fühl dich mal ganz doll umarmt!

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  6. Liebe Helga,
    du hast reiche und schöne Erinnerungen an deine Kindheit, obwohl die Zeit nicht leicht war und die Möglichkeiten beschränkt, hast du liebevolle Zuwendung erfahren. Danke dir für die schönen Bilder und das ZiB.
    Lieben Gruß und habt ein feines Wochenende, Marita

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  7. Liebe Helga, die Endlichkeit unseres Lebens vor Augen zu haben, finde ich wichtig. Es hilft uns, wesentlich zu sein und zu lebrn. Es ist gut, findest du Spuren, die zu deinem Leben gehören, wichtog sind. Bei miir fehlen viele Spuren. Versunken im Unausgesprochenen, und dann mitgenommen. Oder verloren, weil ein Lebensteil einfach weggebrochen wirde. Ich bin Wurzel-Los. Dankbar, on Gott meine Wurzel geschlagen haben zu können. Und nun will ich gerne Wurzeln geben...
    Danke für dein mitnehmen
    Herzlichst
    yase

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  8. Liebe Helga, Deine Frau Meier schläft, Du hast mit wachen Augen einen Rückblick gehalten. Erinnerungen, so schnell ist die Wirklichkeit vergangen, verweht wie der Wind. Wirklichkeit und Endlichkeit vereint. Es sind viele Spuren geblieben, wie Dein Beitrag zeigt, aber auch das Leben hier und heute will gelebt sein. Soviel stürmt auf uns ein und will verarbeitet werden, in uns und um uns herum. Ich nicke Dir zu, auch wenn die Erinnerungen unterschiedlicher Natur sind. Spuren werden wir hinterlassen, ob Natur, Tier und Mensch. Die Liebe die wir gegeben haben bleibt, von damals, so wie von heute, hier und jetzt. Ich habe Deinen Beitrag sehr gern gelesen, herzlichst Klärchen

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  9. Wenn Vergangenes mit Fotos belegt wird so ist das sehr berührend, es kann Freude und manchmal auch Schmerz bereiten. Trotzdem gehört es zum Leben und ich bin mir sicher, jeder Mensch hinterlässt eine Spur, egal ob diese breit oder nur ein dünner Faden ist.
    Wie immer folge ich gerne deinen interessanten Erzählungen. Frau Meier hat sicher noch keine Lust ihren Winterschlaf zu beenden, bei dem Grau in Grau wäre dies verständlich.
    Liebe Grüße
    Lieselotte

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  10. Vielleicht sollten wir es wie Frau Meier machen und den Winter einmal verschlafen! In der Vergangenheit zu schwelgen ist nicht immer einfach, aber bei deinen Erzählungen von einer schweren Zeit, liest man auch immer wieder positive Erinnerungen und das ist gut so.
    L G Pia

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  11. Hallo Helga,
    es ist immer wieder schön Deine Geschichten zu lesen! Du hast so viel erlebt und kannst es in wunderbare Worte packen. Wenn man Deine Bilder sieht, denkt man wirklich an eine andere Welt! Anheimelnd und friedlich wirken die alten Aufnahmen. Wir wissen glaube ich nicht zu schätzen wie prädestiniert unser Leben ist. Wir können auf alles zugreifen, können reisen, essen, sitzen im warmen und trotzdem jammern viele! Ich bin dankbar über dieses entspannte Leben! Ich glaube Frau Meier auch, deswegen kann sie beruhigt ausschlafen.
    LG...Stephanie

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  12. Danke dir für den schönen Post mit vielen Erinnerungen und Momenten die wirklich sprachlos machen. Ebenso freue ich mich über das ZiB dessen Worten ist voll zustimme.

    Liebe Grüssle

    Nova

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  13. Oh, dass hast Du aber viel in Deinen Familiengeschichten geschaut und Fotoalben. Nur wer Wurueln hat, kann wachsen, finde ich. Auch wenn sich so vieles verändert hat, nicht immer zum Schöneren, so geht die Zeit voran und man kann nur mitgehen. Die Blicke zurück sind voller Wehmut. Aber man denkt an seine Lieben
    Danke fürs Mitnehmen
    Liebe Grüße
    Nina

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  14. Wie lange es dauert, bis ein Baum gross ist. Ein Glück, wenn er lange Früchte tragen darf. Und dann zack ist er um. Der Gründe gibt es viele. Habe ich eben auf einem Samstgsrundeblog gelesen, dass die Büsche und ein grosser Birnbaum der Kettensäge zum Opfer gefallen sind. Müssten wir von Hand Löcher buddeln und Bäume fällen, es würde weniger gebaut. Und mit deinem Baum ist auch eine alte Sorte verschwunden ...

    Ich denke, wie kurzsichtig ist es, fruchtbaren Ackerboden zu überbauen. Solange der Dünger kommt, aus immer weniger Fläche immer mehr herausgepresst wird, kann es ja scheinen, dass wir das Ackerland nicht brauchen. Die aktuelle Politik lassen nichts Gutes in dieser Hinsicht vermuten. Wer soll in den teuren Wohnungen wohnen, wer die Luxushotels besuchen?

    Man würde auch meinen, die Fliegerangriffe und Bomben seien noch in den Köpfen meiner nördlichen Nachbarn gespeichert, aber offenbar gehen wenige auf Spurensuche, sonst würden sie nicht Panzer gegen Russland schicken. Vergessen sind die 27 Mio Toten, gestorben durch deutsche Hände geführt von deutscher Politik, vergessen die Niederlage, vergessen, dass kein Friedensabkommen besteht.

    Deine wunderschönen roten Haare.

    Ja, was bleibt, wenn wir gegangen sind? Was ist von meinem Sohn geblieben? Ich halte mich an seinen Dingen und weiss doch, dass sie am Ende nur Materie sind. Was bleibt von den toten Soldaten in den Panzern, hinter den Gewehren, in den Jets? Sag mir, wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben ... Denn sie wissen nicht, was sie tun.

    Liebe Grüsse von Regula

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  15. Ja, wenn man mit dem Strickzeug so vor sich hinnadelt, da fliegen die Gedanken auch schon mal in die Vergangenheit. Auf Spurensuche bin ich auch manchmal. Immer noch hoffe ich, dass ich meinen Enkeln keine Kriegsgeschichten erzählen muss.
    Die Zeit ist ein seltsames Ding. Wie schön, dass wir sie inzwischen auch für schöne Dinge nutzen können.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  16. Ich habe mal einen schönen Spruch gelesen liebe Helga,
    Leben bedeutet Veränderung, wenn sich nichts mehr verändert, ist man tot.
    Und das wollen wir doch alle noch nicht, dann lieber Veränderungen. Natürlich sind positive Veränderungen die besseren.
    Das Bild von Dir und Deiner Mama samt Bruder ist ja wunderschön.
    Und wenn man zurückschaut, merkt man erst an den Veränderungen, wie lange man doch schon lebt.
    Danke für die vielen bewegenden Einblicke,
    lieben Gruß
    Nicole

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  17. Liebe Helga,

    dein post zeigt so deutlich, wie das Leben immer weiter geht, die Welt sich weiter dreht, Altes weichen muss und Neues entsteht.
    Gerade, wenn die Hände ein wenig werkeln, sei es, ob man einen Strumpf in Angriff genommen hat oder wie ich die Tage wieder ein Brot, da kommen solche Gedanken und eine Reise in die Vergangenheit beginnt. Was war früher anders als heute, war es besser, war es schlechter?
    Ich denke, von allem wird man etwas finden und arrangieren muss man sich stets mit dem, wie es aktuell ist, auch wenn uns Manches missfällt.
    Einen Krieg hatte ich selbst nicht erlebt und dennoch haben wir jetzt einen vor der Haustür. Was sich daraus noch entwickeln wird? Wir werden es sehen.
    Deiner Zeitreise bin ich gerne gefolgt und bin zuversichtlich, dass Frau Meier aus ihrem wohl verdienten Winterschlaf wieder erwachen und sich deine Köstlichkeiten zur Stärkung abholen wird.
    Dem Zitat von Albert Schweitzer stimme ich voll und ganz zu. Mögen wir alle ganz viele Spuren der Liebe hinterlassen, an die sich die Nachwelt, wenn wir diese Erde verlassen, gerne erinnern werden.

    Ganz liebe Grüße und ich wünsche dir einen schönen Sonntagnachmittag, einen lieben Gruß möchte ich aber auch für Kerstin hier lassen.:-)
    Christa

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  18. Tiefgründige Spurensuche, anschaulich und nachvollziehbar zu Papier gebracht, wem geht es nicht so?
    Ich frage mich auch oft, wo sollen diese schnellen Veränderungen hinführen? Die süße Mucki ist mir nicht engangen.
    Ich stelle mir allerdings auch die Frage: 'Muss man denn unbedingt auf fruchtbarem Ackerboden bauen?'
    Immer mehr Menschen auf der Welt, wovon sollen die in Zukunft alle satt werden?
    Die alte Hefefabrik wird verschwinden, der Himmel darüber wird bleiben, das ist doch auch ganz tröstlich?
    Und wenn wir einmal gehen, dann stirbt die Zeit (in der wir lebten) mit uns.
    Ach, Frau Meier, träumt wohl schon vom Frühling, aber der lässt noch auf sich warten?
    (bin schon neugierig, wann sie aufwacht)
    LG Heidi

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  19. Ein wirklich sehr interessanter Bericht, vielleicht sollte ich das auch mal machen. LG Romy

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  20. Hallo Helga,
    je älter wir werden, je mehr hat sich verändert und je kritischer wird man mit dem Neuen, da geht es mir wie Dir. Und dann denke ich immer, dass es meiner Oma genauso gegangen ist mit den Fortschritten die ich damals genial fand.
    Immer mehr wird gebaut, es gibt kaum noch Grünflächen. Auch in den Neubaugebieten gibt es die kaum noch, weil keiner den Aufwand betreiben will und die Plätze eh schon so klein sind. Und wenn ich das so lese, dann denke ich auch an unseren Neubau den wir in der Firma bald beginnen, dann wird unser Bau platt gemacht, dabei war er noch nichtmal dreißig Jahre alt....
    Liebe Grüße von einer nachdenklichen
    Manu

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  21. Liebe Helga,
    du sprichst mir da richtig aus der Seele. Ich bin ja nun gerade wieder ein Jahr älter geworden und wohl aus dem Grund mal wieder ins Grübeln gekommen. Wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man älter wird, alles dreht sich immer schneller. Das Jahr vergeht wie im Flug, gerade Weihnachten, ist schon wieder Ostern und der Urlaub ist in Planung. Als Kind hat es doch gefühlt ewig gedauert, bis so ein Jahr vergangen war. Ich tue mich auch schwer, mich mit Neuerungen anzufreunden und man muss sich nicht über die ganzen Naturkatastrophen und Überschwemmungen wundern.... wie du schon schreibst, alles wird bebaut und versiegelt, Flußläufe verändert...naja... schön das es Frau Maier gut geht, ich dachte bei dem warmen Wetter steht sie vielleicht schon früher auf? Aber gut, wenn sie ihren Winterschlaf hält...die Leckereien kommen sicher nochmal wieder :0) Herzlichen Dank für Eure guten Wünsche, ich habe mich sehr darüber gefreut...ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  22. Deine Geschichte ist wieder einfach nur schön.
    Vielen Dank für´s teilen . Ich habe sie gerne gelesen.
    Und die Frage wer braucht es, werden wir sicher nie 100%
    beantworten können. Einiges wird immer ein Rätsel bleiben .
    LG heidi

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  23. Den Reigen der Ereignisse aus dem Hier und Jetzt und der Vergangenheit hast du liebe Helga mit Frau Meyer mit dem schönen
    Foto eröffnet. Ich habe das Gefühl, die Zeit vergeht schneller im Alter, die Sichtweite ändert sich, man grübelt viel mehr
    und durch die vielen negativen Nachrichten steigt auch eine größere Angst in uns auf und es ist nicht leicht diese zu bewältigen
    und man sucht nach dem Wunderbaren der Stunden um nicht in Melancholie für immer abzusinken!
    Eine Veränderung nach der anderen folgt und wir können nichts aber auch gar nichts dagegen tun und oftmals sogar
    fassungslos zu sehen zu müssen und wir können vieles nicht begreifen und fragen nach dem WATUM?
    In der Schwere deiner Zeit hattest du trotz allem Glücksmomente gefunden und erleben dürfen, ein Geschenk für die
    Seele.
    So gehen wir gemeinsam auf Spurensuche von Glücksmomenten um das Leben das uns noch verbleibt mit
    Sonnenschein zu empfangen...
    Alles alles Liebe dir liebe Helga und ich sende dir einen Herzensgruß in deinen Tag, Karin Lissi

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  24. Etwas habe ich noch vergessen zu erwähnen, deinen Post hast du auch mit der Weisheit von Albert Schweizer, integriert in dein
    passendes Foto, beeindruckend beendet!
    Sei herzlich umarmt in Gedanken, Karin Lissi

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  25. Ein sehr nachdenklich stimmender Beitrag und doch sehr schön zu lesen liebe Helga. Gerne war ich dabei bei Deiner Spurensuche und den Gedanken, ja vieles verstehe ich auch nicht mehr bzw. viele verstehen nicht was uns so oft erzählt wird,
    liebe Grüße und noch schöne schlafende Tage für Frau Meyer
    Kirsi

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  26. Deine Spurensuche stimmt mich sehr nachdenklich, immer mehr, alles größer, schneller, weiter. Wo soll das noch hinführen ? Keine zwei Kilometer von hier entfernt wurde in den letzten 2-3 Jahren auch fruchtbarer Ackerboden für riesige Lagerhallen geopfert. Über die sich daraus ergebenen Folgen wird leider zu wenig oder gar nicht nachgedacht. Danke fürs mitnehmen bei deiner Spurensuche und fürs teilen deiner Gedanken.
    Ganz liebe Grüße,
    Claudia

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  27. Liebe Helga,
    es ist verständlich, dass dieser Beitrag sehr emotional für dich war. Umso mehr ein großes Danke, dass du diese bewegenden Gedanken und Erinnerungen für uns aufgeschrieben hast. Auch deine Fotos sind sehr schön. Wehmut kam bei mir auf, als ich deinen Zopf sah. Ich habe meinen samt Schachtel entrümpelt... Das Leben ist ein Fluss - und es wurde schon geschrieben, Frau Meier wartet auf den Frühling.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  28. Ich habe deine Zeilen wieder sehr gerne gelesen. Und deinen Fragen gleich am Anfang, da habe ich mit dem Kopf genickt. Ja, das Versiegeln der Böden minimieren. Da frage ich mich auch warum dann immer noch so vieles zugebaut und gepflastert wird. Da kommen mir manche hochgelobten kleinen Rasenstücke oder große Töpfe mit einem Strauch oder Bäumchen wie ein Alibi vor.
    Und diese vielen Bürogebäude - da habe ich auch den Eindruck - das nimmt gar kein Ende. Hat es nicht geheißen, dass wir mehr Wohnraum brauchen? Und ja die Zeit. Wir haben immer mehr Zeit - und gleichzeitig ständig zu wenig. Das ist auch so ein Thema..
    Da macht es Frau Meier schon richtig, dass sie die Ruhe so lange es geht auskostet 😏.
    Deine Erinnerungen hast du auch wieder so schön geschrieben. Das ist immer wieder interessant.
    Ja, ... und die Spuren der Liebe ... sie bleiben 🤗
    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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  29. ja die Zeit..
    sie ist ja eigentlich immer die gleiche
    nur nehmen wir sie unterschiedlich wahr
    im Alter denkt man sie rast
    aber ich glaube dass ist nur wegen der Eintönigkeit
    ein Tag vergeht wie der andere
    da verliert man völlig das Zeitgefühl
    als Kind erschien alles so ewig lang weil wir ständig auf etwas gewartet haben
    dass die Schule aus ist..auf die Ferien.. Weihnachten ..Ostern
    auf den Geburtstag.. auf den Mai denn da durften wir endlich die langen Strümpfe ausziehen :D
    auch heute geht es mir so.. wenn ich warte vergeht die Zeit überhaupt nicht
    ja.. es verändert sich so viel
    aber dsa ist auch normal ..
    oft wünscht man sich das Altes erhalten wird doch oft fehlt es am Geld
    Bauraum ist teuer und selten
    Wohnungen werden gebraucht ..
    manches ist unvernünftig weil an alten Planungen festgehalten wird die längst überholt sind
    doch es gibt auch viele positive Ansätze
    und allen gerecht werden geht auch nicht
    Fabriken und Büros sind für die Arbeitsplätze wichtig
    Grünflächen für die Gesundheit der Bewohner
    weniger Schadstoffe produzieren .. weniger Müll ..
    da tut sich schon was..
    ich stöbere genau so gerne wie du in alten Bildern
    manchmal mit Wehmut
    aber vergangen ist vergangen ...
    machen wie es wie Frau Meier.. leben wir im hier und jetzt
    aber vergessen wir unsere Wurzeln dabei nicht
    eine schöne neue Woche wünscht euch beiden
    Rosi

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    Antworten
    1. von Helga:

      Liebe Rosi,

      allerherzlichsten Dank für Deinen so wunderbaren Kommentar. Du hast all das gesagt dazu, was ich nicht so treffsicher hier anbringen konnte. Aber genau so wollte ich es sagen und Du hast Recht, so richtig, richtig recht.
      Ich lese gerne immer alles was Du schreibst, es ist so ehrlich, so echt, eben für uns einfachere Menschen herzlich und aufrichtig. Das Leben ist nun mal so, wir sind ein Teil davon, jeder auf seine Art und Weise mit den Bedürfnissen die nur er kennt und leben will, eben der Jedermann in der großen Masse.
      Drück Dich mal ganz herzlich, mit viel Respekt für Deine Arbeit die Du schon geleistet hast in einem Leben, für Deine Familienmitglieder und den Umgang mit der Natur den Du pflegst. Besser wird im Alter nichts mehr, durchwurschteln heißt die Devise durch diese vermaledeiten Hindernisse von Wehwehchen und Unwegsamkeiten, in jedem Jahr eine Zugabe die wir nicht bräuchten.

      Mit herzlichen Grüßen Helga

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