Freitag, 27. März 2020

Genußradeln

von Helga


*dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag (Markennennung, Ortsnennung, Verlinkung ) enthalten.Alle Materialien wurden selbst bezahlt.


Genußradeln heißt, Stille suchen und genießen, die Vorzüge des gemächlichen Radelns. Der Kilometerzähler ist abgebaut, auf die Uhr schauen wir nicht mehr, wir entschleunigen und setzen dabei unseren Körper und Geist in eine entspannte Stimmung. 


Wir nehmen die Umgebung bewußter wahr und entdecken oft kleine Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe, die uns vorher noch nie aufgefallen sind. Uns geht es als Senioren nicht mehr um Statistiken, wieviel wir in welcher Zeit und wie schnell wir gefahren sind. Jetzt zählt anderes, wichtigeres, z.B. daß wir noch zu zweit unterwegs sein dürfen.


Widmen wir uns weiter dem Radeln. Wir haben hier ein großes Radelumland, da kann man tagelang fahren. Was wir in den letzten 50 Jahren hier alles zusammengeradelt haben,  kann man gar nicht aufzählen. Wir waren unterwegs auf dem Altmühltalradweg nach Riedenburg auf dem Tauberradweg von Rothenburg nach Bad Mergentheim, mit Rast in Weikersheim, wo der Bruder mit Nichten ansässig wurde und es wunderbaren Wein aus Tauberfranken gibt. Zu diesem Zwecke bot sich auch die Mainschleife an. Nahezu vor der Haustüre ist der alte Ludwigskanal oder was davon noch übrig ist.
An vielen Stellen wurde er enthauptet und bekam eine Asphaltdecke in Gestalt einer
Schnellstraße übergestülpt.



 Es ist so romantisch an ihm entlang zu fahren mit seinen 68 Schleusen. Allerdings, niemals am Sonntag, da sind zu viele Spaziergänger mit Kindern
unterwegs. Die müßen ja auch einmal zu ihrem Recht kommen. Der Weg ist schmal und oft auch eng, wer kann fährt ab Montag, Dienstag wieder, da gibt es viele
Bänke und lauschige Gasthäuser mit fränkischem Flair zum Erholen und nullkomma nix ist man in Neumarkt. Da endet der alte Kanal und man kann auf
 dem Rhein Main Donau Kanal weiterstrampeln. Wer will bis nach Regensburg
und Wien und mit dem Zug zurück. Schleuse 22 bei Beilngries und Schleuse
94 bei Eggolsheim, sind die einzigen begehbaren Schleusen des Ludwigskanals
der 1836 bis 1846 erbaut wurde. Es gab 69 Wärterhäuschen, Nr. 30 und 35 werden heute als Gastronomiebetriebe genutzt, die restlichen sind Wochenendhäuschen.
Hätte ich auch gerne :-))) Die Treidel- und Betriebswege waren von Obstbäumen
gesäumt, die heute größtenteils vergangen sind.


 Dafür sind neu eingeschleppte Wasserpflanzen hinzu gekommen, die regelmäßig abgemäht werden müßen. Das Treidelschiff Elfriede, gezogen vom Maxl, dem
Vollblüter, ist einmal im Monat unterwegs in den Sommermonaten und die große Attraktion. *Hier* könnt Ihr den Maxl sehen. Eine weitere wunderbare Wasserwelt wurde uns vor vielen Jahren schon mit der Flutung des Brombachsee geschaffen. Mitten im See
findet man am Grund alte Bauernhäuser, Mühlen und einen
Kirchturm. Die dort lebenden Menschen wurden umgesiedelt. Hier ist es ganz besonders schön. Auch den großen und kleinen Brombachsee kann man herrlich umradeln, alles ist perfekt angelegt für das Radlerherz.


 Vorgelagert noch der Altmühlsee mit seiner Vogelinsel, ebenfalls ein Eldorado für den Radfan. Es ist sooo schööön und so perfekt hier zu urlauben. Der große Brombach ist ein Stausee im Süden Mittelfrankens und bildet mit seinen beiden Vorsperren Kleiner Brombach und Igelsbach, den Brombachsee. Im Jahr 2000 wurde er eingeweiht.


Er dient dem Hochwasserschutz im Altmühltal und vor allen Dingen der Wasserregulierung für das regenarme Nordbayern. Über kleine Nebenflüße kann Wasser an die dem Main zufließende Regnitz abgegeben werden. Außer wasserwirtschaftlichen Zwecken dient der See auch der Freizeit und Erholung. 30 Quadratkilometer Wald und Ackerflächen hat das Fränk. Seenland verschlungen.


Über ein Dutzend ehemaliger Mühlen in den Flußtälern sind im Wasser verschwunden. Unterwegs treffen wir natürlich auch immer wieder auf Tiere, die in der Natur lebend auf unsere Hilfsbereitschaft angewiesen sind. 


Am Brombachsee in der Abendsonne wenn alles zur Ruhe kommt, die Ausflügler sind schon auf dem Heimweg, die Schaffenden drehen ihre Joggingrunden, eine Gruppe Walkerinnen tritt aus einem Waldweg hervor und wir Zwei, den Sonnenuntergang und Feierabend geniessend, sitzen noch kurz auf einer Bank und wickeln unseren Mozzarella Fladen aus, den wir schon den ganzen Tag in der Kühltasche herumgefahren haben und genehmigen uns dazu ein kleines Helles 🍻. 

 
Ein Amselvater unterhält uns noch mit seinem Gesang, zwei Schwäne schwimmen vorbei und ein Surfer zieht auch noch ein paar Kreise. Ach, wir können uns nicht losreißen aufzubrechen, aber wenn es am Schönsten ist, muß man es halt doch tun.

 
Auf dem warmen Sand am Uferweg entlang, begegnen uns Großlibellen in Vielzahl und eine schlafende Ringelnatter, die ich stets mit einem Stöckchen sanft an den Wegesrand geleite. Auch einige Eidechsen begegnen uns noch in dieser Abendstunde, ehe wir am Auto angekommen sind.



Rasch noch die Räder auf den Heckträger verladen und in einer knappen Stunde sind wir wieder daheim. Es war wieder eine Super-Genußtour, wie wir sie so lieben.


Natürlich konnten wir das nicht von unserer Haustüre aus bewältigen, weshalb wir unsere Räder erstmal auf dem Dachtäger mitführten und später etwas bequemer, weil das Hochhieven dadurch entfiel, mit dem Heckträger der Anhängerkupplung. Es waren alles Tagestouren in unserem Umland, denn das eigene Bett des Nächtens, war uns immer wichtig. Allerdings unser "Allerheiligster" der Bodensee, mit dem mußten wir einen Kompromiß schließen, denn das war eindeutig ein paar Meter zu weit. Mittlerweile ist es dunkel geworden, darum geht es morgen  weiter.....


Euere Helga

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5 Kommentare:

  1. Sooo schön liebe Helga, und schon allein den Ausdruck "Genußradeln" finde ich so klasse. Genau so sollte es nämlich sein. Nicht abhetzen, schnell schnell schnell ein paar Fotos machen umd dann hinterher nur schulterklopfend mitteilen zu können wieviele Kilometer man geschafft hat. Genau wie ihr es macht finde ich es toll. Ehrlich gesagt macht mir es richtig darauf diese Tour zu machen. Schon allein auch all die Kanäle, einen See und die wundervolle Landschaft.

    Finde es auch gut dass ihr jetzt einen Heckträger auf einer Anhängerkupplung habt. Mir als Autofahrer waren die Dinge obendrauf immer suspekt wenn ich hinterher fahren musste, und denke auch als Fahrer selbst ist es dann am Heck viel angenehmer zu fahren.

    Danke fürs Mitnehmen, all die schönen Bilder und die Vorstellung es auch irgendwann machen zu können.

    Habt einen schönen Tag, passt alle auf euch auf und ganz liebe Grüssle

    N☼va

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  2. Muss herrlich sein da entlang "Genussradeln" zu pflegen. Ach wenn ich dazu wohl ein kleines Anhängerli zum mitkommen benötigen würde. Würde wohl echt spass machen das auszuprobieren.
    Dir gute Wünsche
    Ayka

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  3. Da fällt mir spontan das Zitat ein ...warum in die Ferneschweifen , wenn das gute liegt so nah ?
    Eine tolle Tour war das . Danke für´s mitnehmen
    LG heidi

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  4. Danke für die Reise - ich freue mich auf mehr..
    Herzlichst
    yase

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  5. herrlich
    Rothenburg nach Bad Mergentheim
    mit Schloß Weikersheim.. das sind wir auch geradelt
    allerdings gab es damals noch keine Radwege und wir mussten die schmalen Straßen mit den Autos teilen
    aber schön war es trotzdem
    Erinnerungen ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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