Samstag, 28. März 2020

Ja mir san mit`n Radel da....

von Helga



*dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag (Markennennung, Ortsnennung, Verlinkung ) enthalten.

....Aufgehts, wir radeln weiter und wir starten heute am Bodensee. Sicherlich die schönsten Seiten dort sind die Apfel - und Obsterntezeit und die gebratenen Felchen der Gastronomie, die rundum Ausflüge
 mit der Bodenseeschifffahrt und die zahlreichen Ziele die man ansteuern kann wie Stein am Rhein, Schaffhausen, den Pfänder, Heiden mit der Zahnradbahn, Appenzell und den Säntis nicht vergessen, schier unerschöpflich...


...aber natürlich nicht alles mit dem Rad, vier Räder braucht es da schon. Seit 1972 sind wir Stammgast in Nonnenhorn wo bereits der Sohn jetzt übernommen hat, mit einer eimaligen Ausnahme, in Eriskirch. Ein verträumtes, stilles kleines Örtchen, mit anderen Ausflugsmöglichkeiten Richtung Friedrichshafen, Allenstein und der wundervollen Allee zur Insel Reichenau.

 
Sie ist anders als die Blumeninsel Mainau, dazu braucht es kein Schiff und die Menschenmaßen gibt es auch nicht, denn es ist eher eine Gemüseinsel. Hier fanden wir noch Freilandtomaten und Gurken.


Wir haben unsere Touren sorgfältig zusammengestellt.  Meist ging es ab unserer Gartentüre los, querfeldein durch den Reichswald auf einsamen Wegen. Es gibt da direkt vor unserer Haustüre den großen Volkspark Marienberg. Seit die Stadt die Wege asphaltiert hat und die Radler und Skater noch einen Zahn zulegen können, geht es den Kröten schlecht. 


Es gibt dort einen Weiher als Laichgewässer und eine angrenzende Gartenkolonie. Beides gut für die Kröten und Frösche, Unterschlupf als Winterquartier und Eiablage für den Nachschub. Wenn nun die kleinen Kaulquappen für den ersten Landgang herangewachsen sind, strömen sie in Scharen über die Wiesen und die Wege. Kaum ein Jogger oder Radler achtet dabei auf das Gewusel. 


Das ist für uns keine angenehme Runde, die ganzen gerade erst geborenen Jungkröten als platte Kadaver liegen zu sehen. Hüpft mir was vor das Vorderrad steige ich ab und setze es in die Wiese. Im Vorjahr war es eine derartige Invasion daß ich meine beiden Hände voll hatte und kein Gefäß dabei sie zu transportieren. Da stopfte ich sie einfach in meine beiden Jackentaschen und machte den Reißverschluß zu. Wir fuhren zum nahen Wald beim Airport und dort entließ ich sie in die Freiheit, in der Hoffnung dass einige überlebt haben .


In der Nacht beim Einschlafen hatte ich ein ganz besonderes Gefühl in meiner Brust.
Am nächsten Tag in aller Frühe wenn die Sonne aufgeht, kommt der Aufräumdienst in Gestalt der Elstern, die wieder ordentlich für hygienische Zustände sorgen. Der Kreis schließt sich, auch das gehört für uns zum Genußradeln.


Wir wollen die Natur geniessen uns fortbewegen, Getränke und Kaffeetassen mit einem Stück Kuchen dabeihaben, eine einsame Bank entdecken und rasten. Jubel, Trubel, Heiterkeit vernachläßigen, auch keine Kirchen, Denkmäler oder sonstige Sehenswürdigkeiten besuchen wollen.

 
Gelegenheit dazu gibt es hier mehr als genug. Die Weiherkette rund um Erlangen, den Aischtalgrund mit den beliebten Karpfenweihern und den Störchen, den Schmausenbuck mit unserem Tiergarten eingegliedert in Sandstein Natur pur, keine künstlich erschaffene Anlage. Ringsum der leidende Reichswald, a durch den Flughafen und b durch Trockenheit und Klimawandel.


Durch Bauten wurde der Grundwasserspiegel abgesenkt, sodaß auch für den Steckerleswald von unten der Durst nicht mehr gelöscht werden kann. Auf der anderen Seite erfreut uns die Oberpfalz, mit tollen, wie uns auf den Leib geschnittenen Touren. Autobahn Regensburg Ausfahrt Velburg, Vils, Naab und Laber, die Vier Bacherl Tour, eine ganz eine schöne, geruhsame Genusstour, ganz zu Schweigen von der "Zeugenberge Tour" (klick) die sich in einer Rundtour alle vor uns verneigen.

 
Die Zeugenberg-Radtour ist ein erlebnisreicher, gemütlicher Rundweg über 40 km, mit Verlängerung auf 60 km Länge, im Landkreis Neumarkt/Oberpfalz. Wer diese Route wählt sieht sofort, woher diese Tour ihren Namen hat. Zeugenberge werden die vereinzelt deutlich herausragenden Hügel in diese Region genannt, die sich in Urzeiten als Inseln aus dem Binnenmeer erhoben.


Sie beginnt in Neumarkt und ist eine unserer Lieblingstouren. Mehrfach schon abgeradelt, zweimal Radschieben, gratis inclusive. Dort trifft man nicht auf viele Menschen, wir lieben es uns zu setzen wo es uns gerade gut tut und gefällt, am besten an einem Bächlein wo man Frösche und Wasserläufer beobachten kann. 


Auch ein Käfer darf gerne vorbeikommen, sogar Ameisen werden zur Attraktion, wenn sie vor unseren Füßen herumturnen und die Kuchenbröselchen wegschleppen. Die Füße evtl. eintauchen ins kühle Naß, einfach entspannen, denn ein Auto kann auch nicht vorbeikommen. Wo kein Vorwärtskommen ist Ende Gelände.


Die Schwärmerei muß nun auch zu einem Ende finden, sonst langweilt es den Einen und Anderen, wer hier nicht heimisch ist, kann damit ja garnix anfangen. Schnell noch erwähnen, die Touren von Lauterhofen, im Kreis Amberg nach Kastl, eine ebene Straße, etwas für Rennradler mit schmalen Reifen und die Tour auf einem ehemaligen Bahndamm von Amberg Kümmersbruck über Theuern nach Schmidmühlen. Huuuijujuii, da wollten wir eindeutig zu viel und sind abgeschweift bei der Rückfahrt, da kann es auf dem Bahndamm halt mal etwas eintönig werden, wir haben uns im Wald verfranzt und es dämmerte bereits.


Muffesausen kriegt man da und sieht schon die Gesichter der Geister wie sie aus dem dunklen Wald hinter den Bäumen hervorlugen. Da sind wir dann durch unwegsames Gelände, eine Fahrstraße suchend umhergeirrt. Sind auch fündig geworden, der Berg der da allerdings vor uns lag war alles andere als lustig. Ursensollen nannte sich der Ort und so schoben und schoben wir unser Rad den Berg hinan, den Autoverkehr an der Seite vorbeirauschend. So, toll oben angekommen zu sein und es war wirklich bereits dunkel, ging es selbigen Berg steilstens hinab.


Das war noch schwieriger als der Aufstieg, die Bremsen waren im Dauerstreß. Aber alles ist gut gegangen, wir waren allerdings erst um 23 Uhr wieder beim Auto. Der Weg durch den Hirschwald auf dem Schweppermannradweg brachte uns kein Glück, denn der Umweg über Köfering und Haselmühl nach Kümmersbruck bescherte uns den Berg in der Dunkelheit. Ende gut alles gut! Vielen Dank, dass Ihr uns begleitet habt.


Radelgrüße
Euere Helga mit Beiradler Helmut


17 Kommentare:

  1. Also, vorweg einmal...auch wenn ich dort nicht heimisch bin. Durch deine Art zu schreiben, es so lebhaft zu erzählen und die Bilder dazwischen einzubringen finde ich persönlich absolut nicht langweilig. Es liest sich so flüssig, so lebhaft als wenn man mitradeln würde. Ich würde sogar von Genußlesen sprechen ;-) Habe euch wieder so gerne "begleitet" und durch meine Fantasie konnte ich es mir auch richtig gut vorstellen, ebenso das mulmige Gefühl als ihr euch verfranzt habt und es dunkel wurde. Da kann man sich dann nur freuen wenn das Wetter mitspielt und nicht noch von oben Nass runterkommt^^

    Was ich allerdings traurig finde ist das mit den Kröten. Frage ich mich warum dort nicht für ein Hinweisschild wegen Krötenwanderung und eine eventuelle Absperrung gibt. Müsste doch auch irgendwie zu handhaben sein dort etwas zu "erfinden" damit die Kröten dort sicher den Weg kreuzen können. Hätte es bestimmt auch wie du gemacht, denn es geht mal gar nicht einfach platt zu fahren, keine Rücksicht zu nehmen. So nach dem Motto: gibt es eh genug, da kommt es auf die eine oder andere Kröte nicht an. Ne, das ist wirklich nicht schön.

    Ich habe auch wieder zwei Frösche im Garten d.h. Laubfrösche die dann am Abend meinen ein Zwiegespräch führen zu müssen. Könnte mich immer beömmeln darüber. Sollen sie machen, auch ringsum die Froschkonzerte mag ich. Vor allem finde ich es immer beachtlich dass diese kleinen Kerlchen eine Organ haben wie ein Großer.

    Wundervoll finde ich auch das ZiB, oh ja, wie wahr und gerade in der jetzigen Zeit zeigt es sich wievielen Menschen es erst bewusst wird was sie vorher hatten und dennoch immer mehr haben wollten, nie zufrieden waren und das "Glücklich Sein" verlernt haben. Da braucht es so wenig, man braucht nur in die Natur, Augen aufmachen und lauschen, gell.

    Ich danke dir für diesen schönen Post, das ZiB und dass du uns teilnehmen lässt. Freue mich sehr dass du wieder mit dabei bist und wünsche euch nun alles Liebe sowie Gute.

    Bleibt gesund und passt auf euch auf

    eure N☼va

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  2. Liebe Helga,
    das macht froh.
    Ich sehe es an eurem Gesicht.
    Liebe Grüße an dich und Helmut
    Eisabeth

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  3. Liebe Helga, zunächst winke ich Dir mal zu und freue mich, Dich persönlich zu sehen ! Das ist ein ganz toller Bericht und ich bin total dabei. so lebhaft geschriebe nund so schön im Einklang mit der Natura, samt Flora und Fauna ♥♥♥ Dankeschön dafür.Habe ein schönes Wochenende!!! Bleibt gesund!!!!
    Liebe Grüße sendet Dir und Deinem Helmut Rosi ♥♥♥

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  4. Liebe Helga,
    vielen Dank für diese schöne Radtour und die lustigen kleinen Geschichten, Informationen und Fotos. Ja Du hast Recht wir haben trotz allem genügend Grund zur Freude,
    habt ein schönes Wochenende, bleibt gesund
    Kirsi

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  5. Liebe Helga, das wr eine schön und durch Deine Erzählung, lebhafte Radtour. Da ich gern radfahre hat es mir Spass gemacht. gerade in diese Zeit passt auch Dein Zitat wunderbar. Ich hoffe Ihr kommt gut durch diese Zeit und verliert nicht die Freude am Leben.
    Liebe Grüsse und bleibt gesund, Klärchen

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  6. Man sieht´s: eine Radtour die ist lustig.......schön das du mich mitgenommen hast. Dein ZiB ist klasse!
    Liebe Grüße
    Lieselotte

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  7. Servus Helga, ich war mit euch unterwegs in mir unbekannter Gegend. Schön!
    Lg aus Wien

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  8. Liebe Helga, Neumarkt und Umgebung sind mir geläufig... auch wenn es Jahre her ist, dass ich dort unterwegs war. Eine wunderbare Radtour habt ihr unternommen. Und schöne Bilder gebracht. Vor allem das Zitat passt vorzüglich zum aktuellen Zeitgeschehen, finde ich.

    Bleibt gesund, liebe Grüße von Heidrun

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  9. Hallo Helga,
    was für eine wunderbare Radltour, Danke fürs virtuelle Mitnehmen.♥
    Deine Bilder sind wunderschön, eine herrliche Gegend ist das und alles strahlt viel Lebensfreude aus. Das tut richtig gut.
    Bleibt weiterhin gesund und munter und habt ein feines Wochenende,
    herzlichst moni

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  10. Liebe Helga,

    was für ein aufregender Bericht über eure Radtour durch eine Gegend, die ich nicht kenne, die du mir aber durch deine spannenden Erzählungen und Bilder sehr nahe gebracht hast. Ich glaube, direkt mitgeradelt zu sein und sehe, wie die Ameisen die Kuchenbrösel wegtragen. :-)
    Wunderbar passt auch dein Zitat zum Foto und zum Beitrag. :-)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir und deinem lieben Beiradler
    Christa und ja.....bleibt gesund, denn das ist das Wichtigste

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  11. Stimmt, wir können "fast" alles - und sehr oft müssen wir glücklich sein lernen, weil wir es einfach vergessen haben!!!!
    Eine Gesundheitserhaltende Woche,
    Luis

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  12. Eine tolle Tour habt ihr da gemacht. Klasse Bilder, einfach so.
    Das mag ich so ganz ungeschminkt hat das was ganz besonderes
    Danke für´s teilen
    LG heidi

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  13. Das war zum Lesen eine interessante und schöne Tour und einfach etwas sehr Schönes in der derzeitigen Situation. Bodensee - löst Erinnerungen und Sehnsucht in mir aus. Und dein Zitat ist wunderbar und ich stimme ihm voll zu - erst spät aber nicht zu spät begriffen
    Liebe Grüße
    Liz

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  14. Hallo liebe Helga,
    ein schöner Bericht und eine wunderbare Radtour, Danke fürs Mitnehmen.
    Wunderschöne Bilder und eine herrliche Gegend ist das.
    Und Deinem Zitat kann ich nur zustimmen.

    Hab eine schöne Woche und pass auf Dich auf.
    Liebe Grüße
    Biggi

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  15. Das letzte Foto ist ja herzallerliebst!
    Ich sehe, du hast schon etliche, schöne Stunden (und Zeiten), unterwegs mit deinem Radel verbracht?
    Die Geschichte mit den vielen kleinen Fröschen, kann ich mir lebhaft vorstellen, so gut hast du sie geschildert.
    Natürlich sagt mir die genaue Wegschilderung nicht viel, weil ich mich in der Gegend nicht auskenne, aber ich hatte meine Freude an den Fotos, die mir eine glückliche und lebensfrohe Helga vermitteln, danke!
    LG Heidi

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  16. da habt ihr wirklich viel erradelt ..
    schöne Bilder wieder
    das mit den Kröten ist traurig
    hier bei uns wurden erst Zäune aufgestellt und freiwillige Helfer sammelten sie ein..
    später wurden auch Krötentunnel unter die Straße verlegt
    damit sie zu ihren Laichplätzen kommen konnten

    danke fürs Mitnehmen
    liebe Grüße
    Rosi

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  17. oh wie schön - der Bodensee ist eine herrliche Gegend - und klar, bei uns daheim ist es sowieso super :-))
    Ich freue mich deine Radl-Erlebnisse zu lesen - und auch die schönen Bilder von euch zu sehen.
    Mein Fahrrad steht seit einiger Zeit im Keller. Ich hatte vor ein paar Jahren einen blöden Fahrradsturz, der hat sich einfach lange Zeit in meinem Kopf festgebissen. Ich konnte mich nicht mehr überwinden auf das Fahrrad zu steigen - und jetzt mag ich auch nicht mehr. Aber Mitfreuen - das geht :-))

    Ich schicke euch allen liebe Grüße - und bleibt gesund
    Heidi Trollspecht

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