Wer hier lesen mag ist herzlich willkommen... liebe Freunde vom Roland. Ich weiss schon jetzt zu Beginn meines Postes, dass viele bähhh machen
werden, dann aber nix wie schnell weg damit und schließen.
Singen kann ich zwar nicht, aber ein Loblied darf ich dann mal anbringen, eben auch auf den Deutschen Schlager. Es geht mir hier aber nicht nur um die Musik, sondern auch um den charismatischen Menschen Roland Kaiser und das Schicksal
als solches, das man in sein Körbchen hineingelegt hat.
Also, mein Anlaß dazu ist, daß Roland Kaiser im Mai dieses Jahres 70
Jahre alt wird. Wie er geboren wurde war ich gerade 13 Jahre alt. Das war ein
Zeitpunkt nach dem Krieg, wo noch genug amerikanische Besatzung in Deutschland
stationiert war und meine Mama berechtigter Weise ihr heranwachsendes Deutsches
Fraulein, nämlich mich, besonders gut hüten mußte. Mutter Keiler gelang das wohl nicht so perfekt, denn 17jährig gebar die Tochter einen Sohn. Zwei Wochen
später war klar, daß sie ihn nicht behalten konnten und stellten das Körbchen
vor einer Einrichtung ab.
Ausgestattet mit dem Namen der Mutter und dem Buben
namens Ronald Keiler. Das Jugendamt fand für ihn eine Pflegemutter,
unverheiratet und kinderlos. Sie nahm den Ronald zu sich, zog ihn mit ganz viel
Liebe auf und lernte ihm sich im Leben zu benehmen und zurecht zu finden. Die
beiden waren unzertrennlich und das Zusammenleben von bitterer Armut geprägt. Er
mußte mit 7 Jahren Zeitungen austragen und für die warme Stube mußten beide
abgebrochene, weil vom Eisenbahn-Waggon gefallen, Briketts nach Hause schaffen.
Ich
kann nun nicht hier die gesamte Biografie wiedergeben, wen es interessiert der
kann sich das Buch ja selbst besorgen und lesen. Ich mochte den Roland schon
in meinen jungen Jahren, er war stets gut gekleidet und konnte ehrlich singen,
mit seiner schönen kräftigen und reinen Tenorstimme, die er nicht zu verstecken braucht.
Nun zum Weihnachtsfest 2021 da
lief im Fernsehen sein Weihnachtskonzert. Ich sah es mir an und war hin und weg.
Unsere alten Weihnachtslieder und auch andere Balladen wurden musikalisch
überarbeitet und entstaubt sozusagen. Die Atmosphäre war so getragen und die
Lichtreflexe in dunkelblau mit Schneeflocken und Silbereffekten waren
unaufdringlich und einfach der Stimmung angepaßt. Jeden Titel hatte er mit
kleineren Anektoten versehen und besprochen, daß diese Weihnachtsstimmung noch
immer in mir vorherrscht.
Auch gab er zum besten, daß die Pflegemutter lange
gespart hatte um ihm das heißbegehrte Fahrrad zu kaufen. Es kostete 100 Mark,
1/4 ihres Verdienstes. Es freute ihn ungemein, daß er dadurch endlich wieder
dazugehörte. In seiner Stadt....sein Berlin.
Roland Kaiser steht seit 1973 auf der Bühne und zieht sein Publikum hinter sich her. Er war dem
Tode schon geweiht, als er 2010 eine Spenderlunge erhielt und nach einem Jahr
bereits wieder zurück bei seinen Fans war. Pflegemutter Oertel hatte aus dem
kleinen Ronald einen wunderbaren Menschen geformt und sein Dank gilt
uneingeschränkt nur ihr. Das Schicksal hatte ihn dann nochmals ereilt, indem sie
nach einem Schlaganfall beim Vorhänge aufmachen, wo Ronald die Leiter hielt, in
die Tiefe stürzte. Nun war er zum zweiten Mal in seinem noch kurzen Leben ein
Waisenkind.
Bis zur Volljährigkeit und daß ihm das Heim erspart blieb übernahm
ihre Schwester den 15 jährigen dann, um aus ihm einen vollwertigen Menschen zu
machen und das ist den beiden Schwestern gelungen.
Es lohnt sich wirklich
diese Biografie zu lesen, denn ich habe daraus so viel gelernt, was im Leben
wirklich wichtig ist. Es ist die reine Wahrheit auch wenn man glaubt einen Roman
zu lesen.
Ich ziehe meinen Hut vor dem Sänger. Frank Walter Steinmeier unser
Bundespräsident zählt zu seinen Freunden, denn er hat seiner Ehefrau eine
Niere gespendet und beide sind Botschafter im Kinder-Rehabilitationszentrum
Ederhof, in Iselsberg Österreich. Durch das Schicksal dem Tode geweiht zu sein habe auch ich vor einen Organspenderausweis zu beantragen, wenn man bei mir dann noch etwas brauchbares finden kann. Das gealterte Herz wohl eher nicht, aber vielleicht kann ich mit einer Niere dienen, wenn es einem Anderen das Leben retten kann, warum nicht ?
Auch politisch ist Roland Kaiser der SPD
zugetan und war als Wahlmann bei der Bundesversammlung für Frank Walter Steinmeier
an der Urne. Wenn ich heute zu Bett gehe, dann ist Joana oder Santa Maria zu
Gast in meinen Ohren. Ich habe das Buch gerne gelesen und wünsche dem Roland
nur Gutes, er hat es verdient, zusammen mit Mutter Oertel. Respekt !
Ich mag ihn halt einfach, Frohsinn verbreiten mit der Kaisermania auf den Elbwiesen oder in der Seestimmung am Abend, mit jubelnden Menschen, lichtleinschwingend, mit Blinkherzen oder Haarkranzlichtern, mit tausenden von singenden Menschen, das muss man auch erst einmal hinbekommen.
Lebenslust pur, brauchen wir Menschen einfach ab und zu, denn mit "AIR"von Bach im Ohr, montags sowieso, wird das nix, kommt noch bald genug. Menschen brauchen einfach andere Menschen, Einsamkeit ist nun mal kein geeigneter Partner. Verzeiht mir meinen Enthusiasmus, jeden Tag hat man eben nicht die gleichen Gefühle. Menschsein, nicht Maschine, das Altern hat`s mich gelehrt. Unaufgeregt, leise und ehrlich geschrieben, nichts ist geschönt. Nicht nur
für Fans, sondern auch mit Zeitgeschichte, wie Mauerbau und Kennedy Besuch im
Schöneberger Rathaus in seinem Lieblings-BERLIN und meine Leseempfehlung dazu
gratis. Schneller gehts mit Hören, wer nicht lesen möchte, um den Grandseigneur des
Deutschen Schlagers in diversen Podcasts und Interviews in verschiedenen Längen,
mit Sandra Maischberger oder Markus Lanz kann dies im Netz finden.
Herzliche Grüße
Euere Helga
* dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, Buch selbst gekauft (Markennennung, Ortsnennung, oder Verlinkung)