Samstag, 7. Oktober 2017

Ins Guckloch geschaut

von Helga


Liebe Gucklochspäher, es ist allerhöchste Zeit mal wieder durchzuschauen, denn das Jahr rückt unaufhaltsam vorwärts und schon bald naht wieder sein Ende. Die dunklere Jahreszeit ist so bestimmt dafür innezuhalten um zurückzublicken. Was war einmal, was bewegt mich in meinen Gedanken oder Träumen noch.



Das Hochzeitsfoto meiner Eltern von 1927 ist erste Wahl und steht an meinem Bett. Gewohnt hatten sie noch bis 1932 bei den Eltern meiner Mutter. 1931 kam mein Bruder Gustav als 11 1/2 Pfünder und als Hausgeburt zur Welt. Der herbeigerufene Arzt schwitzte dabei Blut und meine Mutter war am Ende mit ihren Kräften.


Einziges Hilfsmittel damals eine Dämmerschlafspritze. (Was auch immer das war?) So erzählte es meine Mutter immer!


Die neugegründete kleine Familie brauchte ab jetzt eine neue Bleibe und so erwarb mein Vater ein 400 qm Grundstück auf das die Stadt Nürnberg ein Holznotwohnhaus ohne Keller auf 50 Jahre, genehmigte


So sah zu dieser Zeit ein Gebäudeplan aus:


Die Frage nach einem Geschwisterchen mußte man leider vor sich herschieben, denn die Arbeitslosigkeit der 30iger Jahre machte allen zu schaffen und zwang zu Überlegungen.


Die Entscheidung fiel dann kurzfristig durch den Herrn der der Bevölkerung Arbeit verschaffte. Eine kurze Sommerfrische 1938 in Thüringen in dem Städtchen Krahwinkel passierte dann "Das", daß am 1. Mai 1939 auch noch dazu am Tag der Arbeit ein Mädele, eine Helga, ein  kleines Helgele geboren wurde.


Leider währte die gemeinsame Zeit nur kurz, denn bereits 1940 wurde die Familie getrennt und mein Vater nach Frankreich in den Krieg geschickt. Zuvor hatte man versucht das Holzhäuschen zu verkleiden um es von außen her schöner zu machen. Erst Heraklithplatten, dann verputzen und weiß  streichen und schon war es aufgehübscht.


Hier Klein-Helgele mit Telefon im Winter 1941 und die neue Fassade. 1942 am 9. Mai in Rußland, war der Traum meiner Mutter von ihrer eigenen kleinen Familie ausgeträumt. Die Todesnachricht kam und fragte nicht nach Gefühlen, Bombennächten, Bunker, Ängste ums Überleben  und um das kleine Häuschen



Wenn die Bunkertüre wieder geöffnet wurde, galt der erste Blick dem Häuschen. Steht es noch? Mama, ja ich sehe noch den Schlot, es steht noch. An diese Worte erinnere ich mich als damals fünfjährige noch genau. Viele dieser Momente erlebten wir damals oft hintereinander. Das Glück war uns hold, wir wurden nicht ausgebombt und wir hatten ein wärmendes Dach über unserer kleinen Familie. Einen größeren Schaden hatte es nicht erleiden müßen, einzig die Bodentüre lag einmal, ausgehebelt durch den Luftdruck, auf der Treppe. Alles hatte die frischgebackene Kriegerwitwe zu verkraften und zu bewältigen.


Das Helgele entwickelte sich ohne ihren geliebten Papa-Paptanen, mit dem sie immer um den Wohnzimmertisch sabeln spielte, indessen weiter zur Helga und half schon tatkräftig beim Schneeschippen und Brikett stapeln mit.


Nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein und für die Helga mit ihren 19 Jahren ein weinroter Ford 12 m ins Gespräch, damals 1958 ein unglaublicher Glücksmoment, dieses Auto besitzen zu dürfen und fahren zu können


 Weißwandreifen,  Lenkradschaltung mit Hupring, damals ein Highlight. Meine Mama hatte es mir ermöglicht. Für ihren absoluten Wunsch eine Tochter mit Auto und Führerschein zu haben zahlte sie auch einen hohen Preis. Dafür hatte sie als Kauffrau bei Grundig noch das Löten gelernt und wieder dazuverdient


Mit einem Schulbild von 1952 als 13-jährige verabschiede ich mich und schließe das Gucklöchle für heute. Bis demnächst mal wieder!

"Gell, net vergessen, Du hast mir einen Lutscher versprochen!"
Herzliche Grüße
Eure Helga 

Sonntag, 1. Oktober 2017

Die tanzenden Bärbel`s

von Kerstin



Ach was waren wir alle aufgeregt und stolz obendrein. Fast ein ganzes Jahr lang haben wir es geheim gehalten und geplant und gelacht und getanzt...!!!  Ja, wir Bärbel`s  *klick* waren in Geheimmission bei unserem Schnackerle Birgit *klick* und ihrem Olli auf der Hochzeit


Unsere Verbündete, die Trauzeugin Gitti hat uns dabei immer auf dem Laufenden gehalten.


Ja und dann hatte Nicole *klick* die Idee !!!! Wir könnten doch einen Linedance als Überraschung tanzen! Wow, wie soll denn das gehen dachte ich mir. Alle Bärbel`s sind ja über das ganze Land verteilt und keine davon hat jemals einen Linedance getanzt.


"Einfach wird des net", hab` ich mir gedacht aber wenn ich alles schön Stück für Stück aufnehme und erkläre und dann per You Tube zur Verfügung stelle könnte es gehen. Gesagt - getan. Mit meinen Tanzfreundinnen habe ich 10 Videos gedreht und dann ging die Überei auch schon los.


Ich bin mächtig stolz auf meine tanzenden Bärbel`s, denn es hat geklappt!! Wir sind ja alle schon am Freitag angereist und so hatten wir am Vorabend des Hochzeitstages einen Übungsabend eingelegt.


Im Skischuhkeller der kleinen Pension haben wir dann unsere Generalprobe abgehalten. Was für eine Gaudi und was für ein Spaß sag ich Euch.  Die Ideen zum Ein- und Ausmarsch kamen ganz von selbst und darum kann ich Euch hier voller Stolz auch ein kleines Video vom Übungsabend zeigen.



So und dann kam der Hochzeitstag:


Die Band sollte einen Einmarsch spielen und zwar nur den Takt bis ich das Zeichen gebe und dann würden wir alle zusammen beginnen. Soweit so gut, aber was soll ich Euch sagen: "Die Band hat das nicht gemacht was wir besprochen hatten und darum ist auch der Anfang ein bisschen Durcheinander geraten, aber das war uns dann am Ende auch wurscht!!"


Wir hatten trotzdem unseren Spaß und das Brautpaar ebenso. Uns Bärbel`s hat es so gut gefallen, dass nun der Gedanke aufkam wir könnten ja künftig bei jedem Treffen einen Linedance einüben👯👯👯


Danke Birgit, danke Olli, dass wir dabei sein durften auf Euerer Traumhochzeit die wirklich perfekt war.


Herzliche Grüße
Eure Kerstin
♥♥♥

Samstag, 23. September 2017

Bunt wie der Herbst

von Kerstin


Einen wunderschönen Samstagmorgen wünsche ich Euch. Nun ist er da der goldene Herbst. Merklich kühler sind die Abende und die Natur zeigt sich wieder einmal von ihrer schönsten Seite.


Die Farbenpracht entwickelt sich langsam und ich trage auch dazu bei, denn ich konnte nicht widerstehen und habe mir eine neue Hortensie gekauft. "Deep purple" so heißt sie und Ihre Farbe ist einfach toll.


Ein richtiger Eyecatcher eben...


...und damit es auch richtig bunt wird kommt nun noch mehr Farbe ins Spiel. Darf ich Euch unseren neuen Mitbewohner vorstellen? 
(den Blödmann)


Er hat sich gleich mal mitten in der Kapuzinerkresse niedergelassen. 


Schon als ich ihn mit Beton modellierte wußte ich, er muss auf jeden Fall den Mund weit offen haben damit er auch die leckeren Blüten  genüsslich verspeisen kann.



Bei Traudel habe ich noch mehr betoniert, das zeige ich Euch ein anderes Mal. Kürbisse mussten natürlich auch wieder sein. Es macht einfach Spaß mit Beton zu arbeiten und die Ideen gehen auch nicht aus. 


Letztes Wochenende durfte ich in Gitti`s kleinem Reich, dem Blickwinkl stöbern und da habe ich mich verliebt, in diese kleinen Miniväschen. Manchmal braucht man nur für einen kleinen Ableger eine Aufbewahrungsmöglichkeit und dafür sind sie genau richtig.


Nicole *klick* sucht unsere Lieblingsvasen und so hoffe ich meine kleinen winzigen Dingerchen hier finden in ihrer Sammlung auch noch einen Platz.


Bevor ich mich wieder verabschiede teile ich mit Euch meinen allerletzten Cookie. Doreen *klick* hat uns Bärbel`s letzte Woche richtig überrascht und eine Menge Cookies gebacken. Sie sind sooo lecker. Ich musste diese Dose hier wegsperren, damit sie nicht gleich alle am ersten Tag schon in den Bäuchen gelandet sind.


Diesen hier genieße ich jetzt im Sonnenschein, aber was ich Euch unbedingt noch schnell zeigen muss ist meine Kürbisernte. Guckt mal, so viele Kürbisse sind aus Nicole`s Kernen *klick* gewachsen.

Wilhelm Raabe

Herzliche Wochenendgrüße
Eure Kerstin
♥♥♥

verlinkt mit: Zitat im Bild *klick* und Gartenglück *klick*

Samstag, 16. September 2017

Zur Sommerfrische....

von Kerstin


....in das Fürstenlager nach Bensheim-Auerbach, entführe ich Euch heute.


Die Sommerresidenz der Landgrafen Ludwig von Hessen-Darmstadt, wurde Ende des 18. Jahrhunderts als weitläufige Park- und Kuranlage konzipiert und als Sommerresidenz angelegt.


Der 42 Hektar große Park erstreckt sich im nach Osten ansteigenden Roßbachtal. 


Einst konnte hier die Bevölkerung ihre Fürsten auf den Wiesen lagernd beobachten, weswegen der Park den Namen Fürstenlager erhielt.


Mehrere Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurden dorfartig um den Gesundbrunnen herum angelegt.


Man hatte hier eine eisenhaltige Quelle entdeckt, die man später erschloss. Nach 1783 besuchten der Erbprinz Ludwig und seine Gemahlin regelmäßig im Sommer das Fürstenlager.


Mit der Parkanlage wurde dem Wunsch der Zeit nach Erholungszeiten in ländlicher Idylle Rechnung getragen.


Eines der Wirtschaftsgebäude der Anlage ist das Wachhaus gegenüber dem Herrschaftshaus.


Zahlreiche andere Gebäude wie Pavillons, Aussichtspunkte, Brücken, Denkmäler sowie andere gartenbauliche Anlagen lockern den Park auf.


Der Park selbst gehört zu den frühen englischen Gärten in Deutschland. Er ist in die hügelige Landschaft eingebettet und beherbergt unter anderem 50 exotische Bäume und Sträucher.


Eine hölzerne Bogenbrücke in asiatischem Stil, die über den Auslauf eines Fischteichs zum rechten Hang führt, markiert den Beginn einer heute fast einmaligen Anlage. 


Kultur- und kunsthistorisch ist das Fürstenlager in seiner geschlossen erhaltenen Gesamtheit heute von hohem Wert.


Im Herrenhaus des Fürstenlagers befindet sich heute ein Restaurant mit schöner Sonnenterrasse zum Parkgelände hin.


Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf den Freundschaftstempel. Zum Abschluß haben wir uns in einem kleinen Cafe vor den Toren des Fürstenlagers ordentlich gestärkt.


Gemütlich eingerichtet und auch wunderbar idyllisch gelegen haben wir es uns schmecken lassen.


Ich fand das efeubewachsene Fenster einfach herrlich romantisch.


Solltet Ihr einmal in die Gegend kommen, dann stattet dem Fürstenlager einen Besuch ab.

Johann Wolfgang von Goethe

Ein gemütliches Wochenende wünsche ich Euch. Ich habe Schönes vor.
Herzliche Grüße
Eure Kerstin
♥♥♥

verlinkt mit Zitat im Bild *klick*

Sonntag, 10. September 2017

Lesezeit

von Helga


Meine lieben Leseratten  🐀, 🐀, ich grüße Euch alle herzlich.
Lange habe ich nix vorstellen können, ich las zwar weltmeisterlich, aber leider war kein überwältigendes Lesevergnügen dabei.  📕 📗 📘 📚
Jetzt allerdings bei diesem Buch bin ich auch etwas gespalten,  🤷‍♀️ ob es das ist, was Euch ansprechen kann. Das Wörtchen "kann" muß mal wieder herhalten, dann "kann" schon mal nix schiefgehen.
                                
Also, meine persönliche Beschreibung sieht so aus:
Große Kritik gibt es bei mir sowieso nicht, wer diese Art von Büchern mag, bitte jetzt weiterlesen!
Dieses Buch ist eine Familiengeschichte mit Krimi-Charakter. Ich war schon etwas erstaunt, da ich ja keine Krimi Leserin bin, welche Spannung eine Familiengeschichte in diesem Ausmaß erzeugen kann.

Außer dem Klappentext
werde ich Euch nichts weiter verraten.
                              
Ich bin in Sachen Literatur kein Freund davon einen potentiellen Leser zu viele Eindrücke zu vermitteln um ihn dadurch versehentlich in bestimmte Bahnen zu lenken. Das Schöne am Lesen ist ja, es berührt uns alle auf die ein oder andere Weise.
Zu Beginn muß man sich in die Geschichte hineinfinden und sein Augenmerk auch auf vermeintlich unwichtige Belange lenken. Später wird einem dann klar, daß es plötzlich Sinn macht, was vorher geschrieben stand. Zu beachten wäre auch, daß es das Erstlingswerk von Anna  Romer ist, die sich sehr viel Mühe gab uns spannend zu unterhalten. Dabei dürfen wir nie vergessen, daß es ein Roman ist und bleibt. Reale Grausamkeiten erfahren wir täglich in unseren Nachrichten. Zurück zur Beschreibung.



Anna Romer versteht es die Landschaft Australiens so wunderschön zu beschreiben, daß man das Gefühl hat die Pflanzen selbst zu riechen und den Gesang der Glockenvögel zu hören. Man kann sich sofort in den Australischen Busch und nach Thornwood versetzen. Viel Mühe gab sich Anna Romer auch mit den Skizzen über die Umgebung und wie die Schauplätze um Thornwood House angesiedelt sind, allen voran die Hütte "The Hut" und die Schlucht
Die Schlucht
                                                                           
sie erzeugte bei mir Gänsehaut, wobei ich die Passagen aus der Schlucht und was da passierte, nicht immer ganz nachvollziehen
konnte. Der Titel "Das Rosenholzzimmer passte für mich sehr gut. Er bezieht sich auf das Schlafgemach von Tonys Großvater, dem Dreh- und Angelpunkt der Story. In verschiedenen Zeitepochen spielend und mit vielen Geheimnissen, spannend bis zum Schluß


Mein Fazit:
Ich sag einfach mal, traumhaft geschrieben, man ist gefangen in der Geschichte, erlebt jede Zeile mit. Die Liebe zum Detail und zur Sprache/ Ausdruck, macht es schon zu etwas besonderem.
Wenn sich nun Jemand ganz besonders angesprochen fühlt, der schreibt mir im Kommentar, daß er mit diesem Buch ins Bett steigen und nicht aufhören zu Lesen möchte, dann kann es sein, daß der Postmann klingelt und der Traum vom Rosenholzzimmer wahr werden könnte.
aus Deutschland
So verbleibe ich mal wieder bis demnächst, als Euere Helga, heute zu Gast gewesen bei den Bienenelfen 
🙋


Anmerkung:
Dies ist meine persönliche Lese-Empfehlung.
Das Buch ist aus meinem Bestand.
Es besteht keine Zusammenarbeit mit dem Verlag.