von Kerstin
Guten Morgen Ihr Lieben zum närrischen Fastnachtswochenende und zum Samstagsplausch bei Andrea *klick*. Am Donnerstag haben Heike *klick* und ich die Jil Sander Ausstellung in Frankfurt besucht.
Jil Sander, mit bürgerlichem Namen Heidemarie Jiline Sander, wird am 27.
November 1943 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geboren. Nach der
Mittleren Reife beginnt sie ein Textilingenieur-Studium an der
Staatlichen Ingenieurschule für Textilwesen in Krefeld. 1964 geht sie
als Austauschstudentin nach Los Angeles, um 1965 nach Hamburg
zurückzukehren und als Moderedakteurin für verschiedene
Frauenzeitschriften zu arbeiten.
Was sie sieht, entspricht nicht ihren Vorstellungen von Mode in einer
sich verändernden Gesellschaft. So beginnt sie selbst Mode zu
entwerfen und präsentiert diese von dezenter Farbigkeit und formaler
Strenge geprägten Kreationen erstmals 1973 in ihrem fünf Jahre zuvor
eröffneten Prêt-à-porter-Geschäft im Hamburger Stadtteil Pöseldorf.
Jil Sander beruft sich, durchaus in Spannung zu Paris, auf ihre eigene,
deutsche Kultur. Auch frühere, dem protestantischen
Norden abgewonnene Tugenden reflektieren sich darin. In ihrer
Kampagnenfotografie ist sie von der Modernität der Neuen Sachlichkeit
inspiriert.
Mit ihrem Willen zur Gestaltung entfaltet sie eine erfinderische
Begabung, die über neue Schnitt-, Web-, Verarbeitungs- und
Fertigungstechniken zu einer neuen Formensprache in der Mode führt.
Sie
tritt als Reformerin an, unbeeindruckt von Modediktaten und den Zwängen
von Prêt-à-porter und Couture. Stets ist es das Material, dem ihre ganze
Aufmerksamkeit gilt. Jil Sander widmet sich intensiv der
Stoffrecherche, importiert avantgardistische Hightech-Gewebe aus Japan
und arbeitet mit italienischen Produzenten an der Entwicklung von neuen
Stoffen mit skulpturaler Formbarkeit. Was es an Materialien und
Handwerkstechniken in Europa nicht gibt, muss erst erfunden werden oder
wird an manchmal weit entfernten Orten in der Welt aufgespürt.
Jil Sander eröffnet den Frauen die Möglichkeit, sich vom Dekorativen zu
befreien. Opulenz findet bei ihr in der Dreidimensionalität der
Schnitte, im ausgesucht erlesenen Handwerk und im Material statt. Das
Äußere aber bleibt puristisch.
Die Präsentation der Ausstellung, die facettenreicher kaum sein könnte, macht den
Erfindungsreichtum und die kreative Kraft einer Gestalterin sichtbar,
in der es darum geht, die Persönlichkeit eines Menschen hervorzuheben.
Uns beiden hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Vielleicht habt Ihr ja nun auch Lust bekommen?
Mich erreichten auch noch zwei wunderschöne Karten die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Manu *klick* und Karin *klick* haben mich mit ihren herzigen Karten beglückt. So schöne Post ist einfach wunderbar. Vielen liebe Dank dafür. Mit einem närrischen Zitat im Bild für Nova *klick* verabschiede ich mich für heute.
Franz Grillparzer 1791-1872 |
Herzliche Grüße
Eure Kerstin
♥♥♥