von Helga
Erinnerungen helfen, uns über diese komische Zeit hinweg. Noch vor Jahren zeigte uns Hollywood in diversen Filmen Szenarien, sogenannte
Sience Fiction. Viele davon sind nun schon wahr geworden und im Augenblick
erleben wir eine Darstellung die vorher niemand geglaubt hätte. Die Pocken und
die Pest konnten wir besiegen, was aus Corona wird ist noch ungewiß. Diese
trüben Regungen in unserer Seele, zumindest geht es mir so, müssen mit schönen
Erinnerungen überspielt werden. In meiner Altersgruppe schleicht sich aber
nun schon mal Erlebtes dazu ein und die Vorstellung von leeren Regalen und lange
Schlangen von wartenten Menschen, werden wieder erweckt. 1944/46 So erging es
mir auch mit dem Radeln.
Es musste sein, weil es nicht anders ging......das
Mußradeln. Anders herum, als der Überfluß einzog, musste man wegen der
Gesundheit und der Gewichtszunahme radeln. Dabei waren wir stets darauf bedacht,
daß wir Genußradelten. Hinaus in die Natur, abseits von großen Straßen und
Städten, Besichtigungen von Kirchen, Denkmälern und Museen, nein, das wollten
wir nicht. Eins sein mit der Natur, Bewegung und entspannen, war das Ziel.
Ja, das liebe Radel begleitet uns schon unser ganzes Leben.
Es mußte wohl auch so sein, denn nicht in der Stadt direkt zu
wohnen, bedeutete einfach nur Schusters Rappen, laufen eben oder walken. Ach so
nein, das gab es früher noch nicht. Es gab auch keinen Bus, Straßenbahn, oder
Auto, nur noch einen Tretroller und der gehörte meinem Bruder.
So stellte sich
die Frage, wie komme ich zur Berufsschule in die Südstadt. Zur Straßenbahn
erstmal in die entgegengesetzte Richtung laufen, wenn alles gut ging 25 Minuten.
Zwischenstationen konnten sich an der Bahnschranke
ergeben, wenn man es bimmeln hörte, aber noch 100 m weit weg war und dann mit Schrecken den Bahnwärter sah, wie er drehte und drehte und abgesperrt war der Weg. Wenn man Pech hatte kamen auch noch zwei Züge und 10 Minuten futsch. Dann endlich nach der Schnauferlpause bekam man die Straßenbahnschienen zu Gesicht und oh' Graus, da fährt sie eben vorbei die "1", na dann eben die "11"er, besser als dastehen, bedeutete aber umsteigen oder 10 Minuten warten auf die nächste "1"er.
Summasummarum ist man eine Stunde unterwegs zum Klassenraum.
ergeben, wenn man es bimmeln hörte, aber noch 100 m weit weg war und dann mit Schrecken den Bahnwärter sah, wie er drehte und drehte und abgesperrt war der Weg. Wenn man Pech hatte kamen auch noch zwei Züge und 10 Minuten futsch. Dann endlich nach der Schnauferlpause bekam man die Straßenbahnschienen zu Gesicht und oh' Graus, da fährt sie eben vorbei die "1", na dann eben die "11"er, besser als dastehen, bedeutete aber umsteigen oder 10 Minuten warten auf die nächste "1"er.
Summasummarum ist man eine Stunde unterwegs zum Klassenraum.
Aha, da steht ja das Radel in der Schupf, hier fahr ich nicht
erstmal in die falsche Richtung, sondern schnurstracks geradeaus und ich kann
abkürzen, Schleichwege benützen u.ä. Hat halt den blöden Beigeschmack, wie gut
die Wetterhexe einem gesonnen ist. Da fährt man schon mit Gehschlitz im
Röckchen, das immer nach oben rutscht und man mit rotglitzernden Oberschenkeln
und ausgefroren, allerdings dann bereits nach 30 Minuten Fahrzeit, am Ziel
ankommt. Spätestens da stellt sich die Frage nach dem Mußradeln. Das war in den
späten 50iger Jahren.
Das Genußradeln kam erst dann wieder, als die Familie selbstständiger wurde, eigene Wege gingen oder gar zwei Autos vorhanden waren.
Noch später im Rentenalter als man auf das Wort Fitness großen Wert legte, die Räder entsprechend aufgepeppt waren, mit Schaltung und soooo, wurde dann genußgeradelt.
Rucksack und 8-Tageradwege in der
Ferne und in der Kolonne, war sowieso nicht unser Ding, da wir am Abend wieder
im eigenen Bett schlafen wollten.
Das Genußradeln kam erst dann wieder, als die Familie selbstständiger wurde, eigene Wege gingen oder gar zwei Autos vorhanden waren.
Noch später im Rentenalter als man auf das Wort Fitness großen Wert legte, die Räder entsprechend aufgepeppt waren, mit Schaltung und soooo, wurde dann genußgeradelt.
Vielleicht wollt Ihr mich ja beim Genußradeln begleiten ? Morgen geht es weiter....
Euere Helga
Euere Helga